Hotellerie: In den Bergen top, in den Städten flop

In den Städten beträgt die Hotelauslastung gerade einmal zwischen 23 und 37 Prozent.
Bern

Die Corona-Krise wirkt sich auf die gesamte Tourismusbranche aus. Neustes und bekanntes Beispiel ist das Viersternhotel Swissôtel Zürich-Oerlikon. Eine Umfrage bei den Hotelier-Vereinen in Zürich, Bern und Davos zeigt, dass die Städte nach wie vor unter dem fehlenden Geschäftstourismus leiden.

«Die Stimmung in Davos ist relativ gut, trotz der Absage vom WEF. Wir sind sehr positiv und versuchen das Beste aus der Situation zu machen», erklärt Tamara Henderson, Gastgeberin im Hotel Larix und Präsidentin von Hotel-Gastro Davos.

In Zürich und Bern hingegen sieht die Lage schlecht aus: «Es besteht zurzeit wenig Grund zum Optimismus», sagt Martin von Moos, Präsident Zürcher Hoteliers. Und Corina Gilgen, Präsidentin von Hotelleriesuisse Region Bern und Mittelland stimmt Martin von Moos zu. Zürich verzeichnete im Juli eine Auslastung von 23% und in der Stadt Bern betrug sie 37% Prozent. Gerade jetzt im Herbst ist eigentlich die Zeit der Messen und Events und daher müssten die Hotels in den Städten viel besser ausgelastet sein.

Kommt dazu, dass der Sommer auch sehr schlecht lief. Martin von Moos geht davon aus, dass praktisch alle Hotels in der Region Zürich in Kurzarbeit sind. Wie lange sie noch durchhalten, kann er nicht voraussagen.

Bergregionen kommen mit einem blauen Auge davon

In Davos lief das Sommergeschäft für viele Hotels gut bis erfreulich. «Ich hatte etwa 10% mehr Logiernächte als letzten Sommer», resümiert Tamara Henderson. Es gab aber auch Verlierer, die Hotels, die vor allem mit Gruppen und Bussen gearbeitet haben, hatten weniger Logiernächte. Im Durchschnitt seien die Logiernächte etwa 30% zurück gegangen.

Nun fällt aber das WEF im kommenden Jahr in Davos aus und das werde zu einem beträchtlichen finanziellen Verlust führen, ist die Präsidentin von Hotel-Gastro Davos überzeugt.

«Ich denke wir hier in den Bergregionen werden mit einem blauen Auge durch diese Krise kommen und die meisten Betriebe werden es gut überstehen», sagt Tamara Henderson. Sollte sich die Situation allerdings wieder verschärfen und somit die Wintersaison gefährdet wäre, dann hätte Davos schon ein Problem und es würden nicht alle Betriebe überleben.

(Daniela Oegerli)