Kürzere Meetings, weniger Umsatz

Im Fünfjahresvergleich zeigt sich der strukturelle Wandel im Veranstaltungsgeschäft der Schweiz.

Die Meetingbranche durchlebt analog dem gesamten Tourismusgeschäft in der Schweiz eine schwierige Zeit. Frankenstärke, wirtschaftliche Rahmenbedingungen oder der Rückgang bei den Mehrtagesveranstaltungen hinterlassen ihre Spuren. Das widerspiegelt sich auch im neuen Meetings Report Schweiz 2016 von Schweiz Tourismus (Switzerland Convetion Incentive Bureau). Der Report lässt erstmals einen Vergleich über die letzten fünf Jahre zu. Gesamthaft standen für die Analyse der Entwicklungen in der Schweizer Meetingbranche Daten von 133675 Veranstaltungen zur Verfügung. MICE-tip hat einige der wichtigsten Zahlen und Aussagen zusammengetragen.

Tagesveranstaltungen im Trend Gegenüber 2011 reduzierte sich der Umsatz der Meetingsbranche um 18% auf CHF 1,8 Mia. im letzten Jahr. Während das Geschäft mit Incentives und Tagesveranstaltungen (+14%) wächst, nimmt die Zahl der Mehrtagesveranstaltungen ab. Davon profitieren vor allem die Städte, die Berggebiete hingegen verlieren Veranstaltungen. Mit 6,3 Mio. Logiernächten beträgt der Anteil der Meetingindustrie an den Logiernächten in der Hotellerie 17,7%, im 2011 waren es noch 19%.

Die Zahl der registrierten Veranstaltungen ging 2015 um 10,4% zurück. Im 5-Jahres-Vergleich wird aber ein eindrückliches Wachstum von 61% ausgewiesen. Die wichtigsten Monate für die Meetingindustrie sind der März und Juni (je 12% aller Veranstaltungen), gefolgt von Mai und November (je 10%). 45% aller Veranstaltungen im 2015 waren Meetings, 25% Seminare, 8% Konferenzen, 6% Workshops, 2% Kongresse, 4% Aus-und Weiterbildung, 2% Incentives und 8% andere Veranstaltungen.

Konferenzen, Kongresse und Workshops haben in den letzten fünf Jahren 8 Prozentpunkte verloren, Business-Meetings hingegen nur 4 Prozentpunkte zugelegt. Rund 80% des Marktvolumens von Corporate Events wurden 2015 direkt gebucht, also ohne Berücksichtigung eines Vermittlers. Zwei Drittel der 2015 durchgeführten Meetings waren Tagesveranstaltungen, weitere 16% der Events dauerten zwei Tage und 8% entfallen auf 3-tägige Veranstaltungen.

Das MICE-Geschäft durchläuft einen strukturellen Wandel. Der Anteil der Tagesveranstaltungen steigt aufgrund der Frankenstärke und der günstigen Transportkosten. Zudem sinkt die durchschnittliche Dauer der Veranstaltungen. Ein weiterer Trend ist die Konzentration von Veranstaltungen auf urbane Zentren zu Lasten der Berggebiete. All dies hat laut Report einen direkten Einfluss auf die aus dem Meetingbusiness resultierenden wirtschaftlichen Effekte für die Tourismusindustrie.

Der ganze Meetings Report Schweiz 2016 ist auf www.myswitzerland.com/de/meetings/meetings-reportschweiz.html abrufbar und kann heruntergeladen werden. www.myswitzerland.com