Live Communication Branche hat das Jahr noch nicht abgeschrieben

Durch die Massnahmen des Bundes hat sich die Situation verbessert.

Die Massnahmen des Bundes lassen die Branche kurzfristig aufatmen. Die Live Communication Branche war die erste, die die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekam. Ein grosser Teil der Events wurde abgesagt, Firmen bangten um ihre Existenz und Zahlungen blieben aus. Die Massnahmen des Seco, mit den Erleichterungen für Kurzarbeit und das Versprechen des Bundes, für Firmenkredite bei den Banken zu bürgen, haben vielen Betrieben etwas Druck weggenommen. Da man jedoch nicht weiss, wie lange die Krise dauert, machen sich viele Unternehmen Sorgen um ihre Liquidität. «Kurzarbeit ist ein grosses Thema in der Branche», erklärt Eugen Brunner, Präsident vom Branchenverband Expo Event Swiss Live Com Association. Er lobt das Staatssekretariat für Wirtschaft und ist dankbar, dass die Massnahmen für die Branche so unbürokratisch umgesetzt werden könnten.

«Im Moment ist die Live Com Branche grösstenteils am Warten. Zuerst einmal auf den 19. April. Obwohl niemand damit rechnet, dass dann das Versammlungsverbot aufgehoben wird», so Brunner weiter. Viele Events wurden in den Herbst verschoben, in der Hoffnung, dass diese dann auch stattfinden können. Bei abgesagten Events stelle sich die Frage, ob Stornogebühren erhoben werden könnten. «Die meisten verzichten jedoch darauf, denn man will ja seine Kunden auch in Zukunft noch haben», gibt Brunner zu bedenken. Jedoch bei bereits erbrachten Leistungen suchten die Firmen das Gespräch mit ihren Kunden.

Expo Event hat eine Hotline für ihre Mitglieder zu arbeitsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit dem Coronavirus eingerichtet. Die aktuell drängendsten Fragen der Mitglieder seien zum Thema Kurzarbeit. Aus der Branche hört man, dass man froh ist, dass der Bund die Forderungen zu einem grossen Teil umgesetzt hat und die Branche Hilfe erhält.

«Die Situation hat sich durch die Massnahmen verbessert. Aber es ist noch lange nicht gut», gibt Eugen Brunner zu bedenken. Die Live Com Branche sei die erste gewesen, die von der Krise betroffen war und wird die letzte sein, die wieder voll arbeiten könne. Glücklicherweise habe man viele Events verschoben, ins dritte oder vierte Quartal dieses Jahres. Absagen gab es zwar, aber nicht so viele. «Viele Leute planen nun in die Zukunft.»

Diese Beobachtung macht auch Andreas Feurer, Präsident des Event Management Circle (EMC) und Inhaber der Feuerbach Events GmbH: «Wir haben ein paar Anfragen für den August erhalten.» Dass es im Juli schon weitergehen könne, daran glaube niemand. Die Agenturen oder Selbständigen, die Mitglieder des EMC sind, belaste die Ungewissheit, wie lange dieses Versammlungsverbot dauere und ob sie danach noch genügend Mittel haben, um weiterzumachen. Der EMC untestütze die Mitglieder, wo es auch immer möglich sei. Letzte Woche fand ein Chat mit Rechtsanwalt Rolf Metz statt. Seine Antworten stehen den Mitgliedern auf der Website des EMC zur Verfügung. (DOE)