LiveCom-Branche bangt um Existenz

Der aktuelle Verlust beläuft sich bereits auf 150 Mio. Franken.

Die Veranstaltungsbranche ächzt unter der Corona-Krise. Der Beschluss des Bundesrates vom 28. Februar 2020, wonach Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen schweizweit ab sofort bis mindestens am 15. März 2020 verboten sind, trifft die LiveCom-Branche mitten ins Herz. In kürzester Zeit wurden über 100 Veranstaltungen abgesagt und es entstand bereits ein Schaden von über 150 Millionen Schweizer Franken.

Eugen Brunner, Verbandspräsident Expo Event, fordert vom Bund schnelle und unbürokratische Unterstützung für geschädigte Unternehmen. Die Live-Kommunikationsbranche wird durch den Ausbruch des Corona-Virus in extremem Ausmass getroffen. Durch Absagen von Ausstellern sowie Absagen oder Verschiebungen durch Veranstalter finden derzeit 80 Prozent der geplanten Veranstaltungen nicht statt. «Was aktuell über unsere Branche hereinbricht, kann als Horrorszenario bezeichnet werden», erklärt Eugen Brunner, Präsident Expo Event – Swiss LiveCom Association.

Schaden von über 150 Mio. Franken

Expo Event hat in einer ersten Umfrage bei seinen 157 Mitgliedern die aktuell abschätzbaren Schäden für die Unternehmen der Branche ermittelt. Demnach muss von einem akuten Schaden in Höhe von über 150 Mio. Schweizer Franken ausgegangen werden. Dieser Schaden beruht ausschliesslich auf der Auswertung der bisher erfolgten Absagen und Verschiebungen durch die Veranstalter. Einzelne Absagen von Ausstellern auf Events, die stattgefunden haben, sind nicht berücksichtigt. Auch hier muss festgestellt werden, dass der Schaden derzeit nur über einen verhältnismässig kurzen Zeitraum erhoben werden konnte.

Sollte sich die Situation rund um die Politik des Bundesrates nicht kurzfristig und nachhaltig verbessern, ist von einem Vielfachen des derzeit vorliegenden Schadens auszugehen. «Hier ist nun schnelles und konsequentes Handeln der Politik erforderlich. Wir benötigen umgehend ein Paket an geeigneten Massnahmen. Eine ganze Branche steht regelrecht auf dem Spiel», so Brunner. Der nationale Branchenverband Expo Event hofft, dass Veranstaltungen mit weniger als 1000 Gästen schweizweit weiterhin durchgeführt werden dürfen, dies ohne unverhältnismässige Auflagen.

Weiter soll das Veranstaltungsverbot nach dem 15. März 2020 nicht verlängert werden, wenn sich die Situation nicht verschärft. Die LiveCom-Branche wie auch viele Schweizer KMU’s bangen um ihre Existenz. Selbstverständlich hat Expo Event Verständnis für alle notwendigen Massnahmen, die getroffen werden, um die Gesundheit und das Wohl der Schweizer Bevölkerung zu schützen. Es ist in der momentanen Situation jedoch zu befürchten, dass viele Veranstalter diese Krisensituation wirtschaftlich nur schwer überleben werden. (MICE-tip)