Luzern mit Übernachtungsrekord

Der Start ins aktuelle Jahr fällt für den Luzerner Tourismus hingegen etwas verhaltener aus.
Spreuerbrücke, Luzern

Die Luzern Tourismus AG (LTAG) blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2015 zurück. Es wurden in der Stadt Luzern 1‘279‘825 Übernachtungen gezählt, was eine Zunahme von 5,1% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Tourismusregion Luzern-Vierwaldstättersee verzeichnete 3‘606‘647 (+4.4%) Logiernächte. Es haben somit noch nie so viele Gäste wie im Jahr 2015 in Luzern übernachtet.

Für das auch im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich positive Abschneiden im Jahr 2015 sind insbesondere die Gäste aus den asiatischen Märkten (Stadt Luzern +19,3%, Region +28,9%) sowie die Besucher aus den amerikanischen Märkten (+10,5%, +5,9%) verantwortlich. Die Europamärkte hingegen waren insbesondere aufgrund des teuren Schweizer Frankens stark rückgängig (−12,7%, −11,7%). Vor allem die traditionell wichtigen Märkte wie Deutschland, Niederlande und Grossbritannien verzeichneten starke Rückgänge. Der Heimmarkt Schweiz hat erfreulich positiv abgeschlossen (+3%, +2,6%). Die Schweizer sind nach wie vor mit grosser Mehrheit die wichtigste Gästegruppe (Anteil Stadt Luzern 26%, Anteil Region 42%). Die Stadt Luzern ist bei den US-Amerikanern, welche die grösste Gästegruppe stellen, sehr beliebt. Luzern hat sich zudem 2015 von Rang 3 auf Rang 2 der beliebtesten Schweizer Destinationen in den USA gesteigert. In der Region stellte im Jahr 2015 China den wichtigsten Auslandsmarkt – vor Deutschland und den USA.

Der Start ins aktuelle Geschäftsjahr war hingegen herausfordernd: Nachdem die Logiernächte zu Beginn im Januar und Februar in der Stadt Luzern noch leicht rückläufig waren, wurde im März 2016 (aktuell verfügbare Zahlen) aber bereits wieder eine Zunahme von 6,9% verzeichnet. Die Region Luzern-Vierwaldstättersee ist mit einem Plus von 0,8% per Ende März stabil in das Jahr 2016 gestartet − wobei festzuhalten ist, dass Ostern in diesem Jahr im Monat März und 2015 im Monat April war.

Die strategische Ausrichtung der LTAG wird sich insbesondere auf die bereits lancierte «Premium»-Qualitätsstrategie fokussieren. Die LTAG will mit ihren Partnern im jeweiligen Segment «Best in Class» sein und sich qualitativ noch weiter entwickeln und «DIE erstklassige Erlebnisregion der Schweiz» werden. Dabei soll für alle am Tourismus Beteiligten eine höhere Wertschöpfung erreicht werden. Die weiteren Ziele der kommenden Businessplan-Periode 2017−2020: Vernetzung mit Partnern und Anspruchsgruppen noch breiter und nachhaltiger gestalten, Dachmarke Luzern stärken, Organisationsentwicklung weiterverfolgen, segmentspezifische Gästeansprache optimieren, den ländlichen Tourismus weiter entwickeln sowie eine nachhaltige Tourismusentwicklung fördern. Die LTAG zählt weiterhin auf den Erfolg eines breiten Markt-Portfolios und wird ab 2017 weltweit rund 20 Märkte bearbeiten. Betreffend Märkteentwicklung kann davon ausgegangen werden, dass der Heimmarkt weiter an Bedeutung gewinnt, in Europa erst ab 2018 ein moderates Wachstum zu erwarten ist und sich die USA weiterhin positiv entwickeln. Unter den asiatischen Märkten wird sich China auf etwas tieferem Niveau steigern, aus Südostasien, Indien und den Golfstaaten sind höchste Wachstumsraten zu erwarten. Das Marktumfeld wird in den kommenden Jahren von folgenden Faktoren geprägt sein: herausfordernde Rahmenbedingungen wie starker Schweizer Franken und Terrorgefahr, Änderungen in der Nachfrage (zunehmende Digitalisierung), Anpassungen im Buchungsverhalten und gesellschaftliche Veränderungen.

Als neues Verwaltungsratsmitglied der LTAG wurde Jessica Ternes, General Manager Ameron Hotel Flora, Luzern, gewählt. Sie ersetzt Fritz Erni, Direktor Art Deco Hotel Montana, der aufgrund der Amtszeitbeschränkung aus dem Verwaltungsrat austritt und sich in diesem Gremium von 2006 bis 2016 engagiert hat. Ternes war in Zürich, St. Tropez, London und Tegernsee in der Hotellerie tätig und führt seit 2010 das Ameron Hotel Flora. Sie gehört dem Vorstand von Luzern Hotels an und leitet den Beirat des Marketingfonds. Philipp Gmür als Präsident sowie die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates wurden für eine weitere 3-jährige Amtsperiode bestätigt.