Olma Messen St. Gallen verkleinern Geschäftsleitung

Das Gremium wird im Rahmen einer Reorganisation von sieben auf vier Personen verkleinert.
Olma Messen St. Gallen

Die Geschäftsleitung der Genossenschaft Olma Messen in St. Gallen wird im Rahmen einer Reorganisation von sieben auf vier Personen verkleinert. Neben der Direktorin Christine Bolt gehören noch Ralph Engel, Katrin Meyerhans und Andi Stuber dem verkleinerten Gremium an, wie TRAVEL INSIDE erfahren hat. Die bisherigen GL-Mitglieder Rolf Brun, Andreas Hotz sowie Pascal Schaufelbühl bleiben zwar im Unternehmen, werden aber zurückgestuft und übernehmen Aufgaben in neuen strategischen Geschäftsfeldern.

Die Olma Messen bündeln ihr laufendes Geschäft neu in drei Abteilungen: Der Bereich Messen, in dem Fach- und Publikumsmessen integriert sind, wird von Katrin Meyerhans geführt. Den Bereich Kongresse und Events leitet Ralph Engel. Der Bereich Dienste, in dem Finanzen, Human Resources sowie die gesamte Betriebsorganisation integriert sind, wird von Adi Stuber geleitet. Direktorin der Olma Messen ist Christine Bolt, die ihre Aufgabe erst im Frühling als Nachfolgerin von Nicolo Paganini übernommen hat, der mittlerweilen Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands ist und als CVP-Nationalrat politisiert.

Die Ferienmesse Grenzenlos auf dem Prüfstand

Dem Messeveranstalter geht es schlecht, die neue Direktorin konnte noch keine einzige Messe erleben. Auch die traditionelle Ostschweizer Ferienmesse im Januar steht auf der Kippe. «Die Anzahl Anmeldungen von Ausstellern für die Grenzenlos 2021 ist zurzeit unbefriedigend», erklärt Rolf Brun. In diesen Tagen werde geprüft, ob die Messe wie geplant stattfinden kann, ob sie abgesagt werden muss oder ob ein der aktuellen Lage angepasstes Konzept durchgeführt werden soll.

«Viele treue Aussteller haben uns signalisiert, dass sie gerne an der Messe teilnehmen würden, wenn Aussicht besteht, dass sich die Voraussetzungen für den Outgoing-Tourismus gegen Ende Jahr verbessern», sagt die Messeleiterin Stephanie Müggler. «Die aktuelle Zurückhaltung der Aussteller ist nachvollziehbar, wir sind bereit, ab Anfang Jahr wieder Messen mit angepassten Konzepten durchzuführen. Mit kleineren Publikumsmessen starten wir schon im Oktober.»

Keine Events, aber der Bau geht weiter

Rolf Brun, der neu für die strategischen Projekte der Olma Messen St. Gallen verantwortlich ist, erklärt, dass das laufende Projekt Neuland mit der Überdachung der Autobahn und dem Bau einer grosszügigen und modernen Messehalle weiterläuft: «Diesen Bau, der 160 Millionen Franken kostet, finanzieren wir mit Eigenmittelreserven, Beiträgen von Stadt und Kanton St. Gallen sowie Bankkrediten». Ein kleiner Vorteil an der Corona-Krise sei, dass die Bauarbeiten gut vorankämen, weil im Moment keine grossen Events stattfinden.

Pascal Schaufelbühl kümmert sich in Zukunft um New Business Development und Andreas Hotz um die Koordination der Bauarbeiten mit dem Veranstaltungsgeschäft. Er ist zudem Sicherheitsbeauftragter und somit zuständig für die Umsetzung des Corona-Schutzkonzepts bei allen künftigen Veranstaltungen.

Finanzielle Unterstützung von Stadt und Kanton St. Gallen

Die Olma Messen stehen wegen der Corona-Krise finanziell schlecht da. Da die Reserven des Unternehmens für das Bauprojekt gebunden sind, werden Stadt und Kanton St. Gallen die Genossenschaft Olma Messen mit zusätzlicher Liquidität unterstützen. Geplant sind zwei Darlehen von je CHF 8,4 Millionen . Das Genossenschaftskapital soll zudem aufgestockt werden und die Olma wird einen Sparbeitrag von CHF 2 Mio. leisten. Insgesamt ist das Unternehmen auf eine Finanzspritze von über CHF 20 Mio. angewiesen.

(Daniela Oegerli)