Schweiz Tourismus: Die Deutschen und Amerikaner kommen zurück

Im Schweizer Berggebiet fehlen im Vergleich zu 2008 jedoch immer noch 43% der Hotelübernachtungen aus Europa.
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Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus (ST), konnte gestern Dienstag bei der Medienkonferenz positive Zahlen vermelden. So gab es im letzten Jahr mit insgesamt 38,8 Mio. Hotellogiernächten ein Plus von 3,8% gegenüber 2017. Die Schweizer Gäste machen dabei 17,4 Mio. aus, ein Plus von 2,9%. Nach langen Jahren der Rückgänge kehren auch die europäischen Gäste mit +3,7% wieder zurück. Insbesondere die deutschen Touristen, aber auch die Gäste aus den Benelux-Ländern reisen wieder vermehrt in die Schweiz (beide +3,9%). Auch Grossbritannien wächst erneut, trotz den Brexit-Wirren verzeichnet das Vereinigte Königreich ein Plus von 2,3%.

Zwar ist der Talboden im Schweizer Berggebiet erreicht, doch im Vergleich zum Boomjahr 2008 fehlen immer noch sage und schreibe 43% der Hotelübernachtungen aus Europa. Doch die Entwicklung zeigt nach 2017 und im letzten Jahr wieder nach oben.

USA zweit wichtigster Auslandsmarkt

Aus Übersee schwingt vor allem die USA obenauf. Mit einem Plus von 10,1% und weit über 2 Mio. Hotelübernachtungen ist Nordamerika der zweit wichtigste Auslandsmarkt für den Schweizer Tourismus nach Deutschland. Auch China (inkl. Hong Kong und Taiwan) verzeichnet einen Zuwachs an Touristen von 6,1%. Aus Südostasien (Thailand, Indonesien, Malaysia, Singapur) nahmen die Logiernächte sogar um über 10% zu. Und auch Indien zeigt sicher weiterhin erfolgreich mit +9,6%.

Massgeschneidertes Präzisionsmarketing soll’s richten

ST-Direktor Nydegger führt die positiven Zahlen auch auf die weltweiten Marketing-Anstrengungen von ST zurück. So wurde die Schweiz als Top-Bike-Destination auf der touristischen Weltkarte positioniert. Aber auch die Pop-up-Hotels, die erste nationale Herbstkampagne, der Wettbewerb «Kids4Free» und die Stopover-Programme zeigten positive Auswirkungen.

Für 2019 erwartet ST insgesamt eine Zunahme der Hotelübernachtungen um 2,8%. Dabei dürfte das Wachstum auch in diesem Jahr sich nicht bloss auf Übersee (+4,4%) beschränken, so Nydegger, sondern auch in der Schweiz (+2%) und vor allem in Europa mit +2,2% nachhaltig sein. Um diese Ziele zu erreichen, werde vermehrt auf massgeschneidertes Präzisionsmarketing gesetzt, damit schweiz-affine Zielgruppen spezifisch identifiziert und angesprochen werden können. Ausserdem wird die Destination-Website MySwitzerland.com komplett überarbeitet. Aber auch Instrumente wie «Augmented Reality», «Virtual Reality» und «Artificial Intelligence» werde ST gemeinsam mit der Branche testen und einsetzen. (MICE-tip)