ST-Chef Nydegger: «Ich mag die kleine und die grosse Bühne»

Der neue Direktor von Schweiz Tourismus im ersten Mini-Interview mit «MICE-tip».

Per Januar 2018 hat Martin Nydegger das Amt als Schweiz-Tourismus-Direktor angetreten. Dem «MICE-tip» hat er kurz nach dem Start bereits ein «Mini-Interview» gewährt.

Wie lange haben Sie überlegt, ob Sie sich für diesen nicht gerade einfachen Job wirklich bewerben wollen? 
Als interner Kandidat kennt man beide Seiten der Medaille. Darum habe ich mir die Zeit genommen für ein sorgfältiges Bedenken und Abwägen, den Entscheid dann aber mit allergrösster Überzeugung gefällt. Die Chance, zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden die Zukunft von ST zu gestalten und zusammen mit der Branche und dem Vorstand einen Beitrag zur Tourismusleistung der Schweiz zu leisten, waren meine Hauptmotivation. Zweifel oder Bedenken wären schlechte Ratgeber, wenn man eine solche Aufgabe anstrebt.

Ihr Vorgänger Jürg Schmid wurde gerne als schillernde Persönlichkeit beschrieben, war sehr extrovertiert. Welchen Auftritt darf man von Ihnen erwarten? 
Die Assessoren haben in ihrem Fazit einen sehr treffenden Satz formuliert: «Nydegger ist ein im Grunde bodenständiger Mensch mit einer unkonventionellen Ader. Er ist in der Schweiz verwurzelt und international bewandert.» Ich gedenke, weder meinem brillanten Vorgänger nachzueifern, noch mich von ihm abzugrenzen. Ich werde meinen eigenen Weg gehen. Meine neue Aufgabe beinhaltet die Repräsentation und damit Auftritte auf kleinen und auf grossen Bühnen. Ich mag sie beide.

Was werden Ihre ersten grossen, konkreten Projekte sein?
Es wäre unseriös, jetzt bereits konkrete Aussagen zu machen; dafür ist es Mitte Januar noch zu früh.

Was wird sich für Sie privat durch den neuen, sehr öffentlichkeitslastigen Job verändern?
Die Agenda füllt sich nicht bloss zu den ordentlichen Arbeitszeiten, sondern stark darüber hinaus. Zudem bin ich oft durch Auslandseinsätze abwesend. Die Familie ist sich dessen bewusst und steht hinter mir. Wir verbringen etwas weniger Zeit miteinander – dafür aber umso bewusster. Familie, Freunde und sportliche Betätigung will ich in einer gesunden Balance halten, um einen möglichst guten Job erbringen zu können. (SG)