Thermen bitten um Hilfeleistungen

Die Schweizer Thermen fordern Planungssicherheit, damit die Betriebe die Gesundheitsleistungen und zahlreichen Arbeitsplätze nach der Pandemie aufrechterhalten können.
Tamin Therme, Bad Ragaz.

Nicht nur die Eventbranche oder die Restaurants, auch die Schweizer Thermen fordern mit einem offenen Brief an den Bundesrat unbürokratische und sofortige Hilfeleistungen (keine Kredite) und die Planungssicherheit, damit die Betriebe die Gesundheitsleistungen und zahlreichen Arbeitsplätze nach der Pandemie aufrechterhalten und so weiterhin einen wertvollen Beitrag an die Volksgesundheit beisteuern können.

Die Thermen nehmen sowohl im schweizerischen Gesundheitswesen wie auch als volkswirtschaftliche Grössen in den einzelnen Regionen einen bedeutenden Platz ein, der aufgrund der derzeitigen Corona-Politik in akuter Gefahr ist. Die jetzigen bürokratischen Hürden für Anträge aus dem Härtefonds sind kompliziert, ungenügend und kommen zu spät.

Seit Mitte Dezember, in gewissen Kantonen sogar schon länger, müssen alle Schweizer Thermalbäder zum zweiten Mal über eine längere Zeitperiode geschlossen bleiben. Dies obschon es sich gemäss Krankenversicherungsgesetz um Gesundheitsunternehmungen handelt, welche mit wirksamen Schutzvorkehrungen Gäste empfangen.

Im Winterhalbjahr herrscht in den Thermen üblicherweise Hochsaison. In dieser Zeit sind die Thermalbäder darauf angewiesen den grössten Teil des Jahresumsatzes zu erwirtschaften, da dies in den Sommermonaten aus verständlichen Gründen nur bedingt möglich ist. Die kumulierten Umsatzeinbussen nach fast einem Jahr Corona sind deshalb für die Thermen alarmierend.

Die Thermalbadbranche beschäftigt über tausend Mitarbeitende und die Bäder verfügen über ein Anlagevermögen von mehr als einer halben Milliarde. Länger andauernde Betriebsschliessungen ohne sofortige und unkomplizierte Hilfeleistungen können nicht verhindern, dass die Betriebe wirtschaftlich ernsthaft gefährdet sind und es zu massiven Entlassungen kommt.

Die Fixkosten bei den Thermen sind sehr hoch, denn die Installationen sind hoch komplex. Der Unterhalt muss auch während den Schliessungen gewährleistet sein. Aufgrund von vielen Anlagen, welche nicht einfach abgestellt werden können, werden Mitarbeitende benötigt, welche die ganzen Installationen überwachen. Auch sind grosse Investitionskosten zu bedienen. Die Fixkosten betragen je nach Betrieb rund 50-70%.

Ausserdem beschäftigt die Planungsunsicherheit die Thermen über Gebühr. Der Thermenbetrieb ist technisch eine hochkomplexe und aufwändige Angelegenheit, welche es nicht erlaubt, den Betrieb in wenigen Stunden oder Tagen zu stoppen oder wieder zu starten. Bei laufend ändernden Massnahmen und neuen ständig angepassten Regelungen werden die Betriebe betrieblich und kostenmässig überfordert.

Heilbäder und Kurhäuser Schweiz fordert vom Bundesrat unbürokratische und sofortige Hilfeleistungen (keine Kredite) und die Planungssicherheit, damit die Betriebe die Gesundheitsleistungen und zahlreichen Arbeitsplätze nach der Pandemie aufrechterhalten und so weiterhin einen wertvollen Beitrag an die Volksgesundheit beisteuern können. (MICE-tip)