Parahotellerie Schweiz präsentiert Neuheiten

Die fünf Mitglieder der IG Parahotellerie blicken auf die durchzogene Winterbilanz zurück und schauen optimistisch in die Zukunft.
TCS Pop-up-Glamping-Village bei Laax ©Parahotellerie Schweiz

Die Wintersaison 2022/23 ist für die fünf Mitglieder der IG Parahotellerie zufriedenstellend verlaufen. Wie die Gesellschaft mitteilt, war die Situation aufgrund des fehlenden Schnees vor allem in kleineren Skigebieten herausfordernd, sehr gut lief es hingegen in den grösseren Winterdestinationen. Die aktuellen Buchungs- und Reservationszahlen lassen für den Sommer 2023, laut den Mitgliedern, eine gute bis sehr gute Auslastung erwarten.

Beherbergungsbetriebe, deren Gäste nicht unbedingt wegen des Schnees anreisten, konnten im vergangenen Winter gute Ergebnisse erzielen. Das zeigt die diesjährige Frühjahrsumfrage der IG Parahotellerie Schweiz bei ihren fünf Mitgliedern BnB Switzerland, Interhome, Reka, den Schweizer Jugendherbergen (SJH) und TCS Camping.

Während die Schneesituation und auch die terminliche Lage der Osterfeiertage den Verlauf der Wintersaison immer beeinflussen, gab es in der Saison 2022/23 weitere herausfordernde Faktoren für die gesamte Branche und die Parahotellerie. Dazu gehörten die allgemeine Teuerung und die geopolitische Situation.

Nachholbedarf hilft Jugendherbergen

Bei den Schweizer Jugendherbergen konnte die Anzahl Logiernächte gegenüber der Wintersaison 2021/22 mit einem Plus von 22.5% deutlich gesteigert werden.

«Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Schneesportlager 2021/22 aufgrund von kurzfristigen Einschränkungen abgesagt werden mussten und so ein Nachholbedarf entstand», sagt SJH-CEO Janine Bunte.

Der Anteil Logiernächte von Gruppen und Schulen belief sich in der Wintersaison 2022/23 auf 33.4%, gegenüber 22.9% im Vorjahr. Ausländische Gäste konnten wieder ohne Einschränkungen reisen. So stieg der Anteil Logiernächte von südkoreanischen Gästen von 0.2% auf 1.9%.

Die Logiernächte von Gästen aus der Schweiz, der wichtigsten Gästegruppe, nahmen um 13.7% zu. Dadurch konnten sowohl der Umsatz, wie auch der Betriebsertrag der SJH um 22.8% gesteigert werden.

Neu – Wintercamping in Flims

Bei TCS Camping kam mit dem TCS Camping Flims ein neuer Platz hinzu, der Wintercamping anbietet. Mit dem TCS Camping Scuol beendete hingegen ein Platz die Wintersaison etwas früher als in den vergangenen Jahren.

«Darum ist ein Vergleich mit dem Vorjahr schwierig», sagt Oliver Grützner, Leiter Tourismus und Freizeit beim TCS. Das klassische Wintercamping ist nach wie vor ein Angebot für ein kleines, aber treues Publikum.

Kurz vor Ostern öffneten zur neuen Saison nun bereits alle der insgesamt 25 TCS Campingplätze. Die Logiernächte bis Ende April 2023 konnte TCS Camping auf Vorjahresniveau halten.

Weniger spontane Kurztrips in die Berge

Der Ferienhausvermittler Interhome hat die schwierige Schneesituation in diesem Winter zu spüren bekommen. «So wurden insbesondere deutlich weniger spontane Kurztrips in die Berge unternommen», bilanziert Roger Müller, Country Manager Interhome Schweiz.

Das führte zu 11% weniger Reservationen im Vergleich zum Vorjahr. Viele Interhome-Gäste haben sich jedoch eine höher klassifizierte Ferienwohnung gegönnt. Auch der Anteil an Kurztrips im Verhältnis zu längeren Aufenthalten von ein bis zwei Wochen war deutlich geringer als im Vorjahr.

Bei BnB Switzerland sorgte das schöne Wetter für viele spontane Buchungen. Der fehlende Schnee hat die Buchungen weniger beeinflusst. «Wir haben nicht viele Unterkünfte, die auf Winter und Schneesport ausgerichtet sind», sagt Geschäftsführerin Dorette Provoost. Die Auslastung der BnB Switzerland Unterkünfte war darum, laut Provoost, zufriedenstellend.

«Bei Reka machten sich neben der Schneesituation auch die wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen bemerkbar», sagt Reka-Direktor Roger Seifritz.

Insbesondere im März kostete fehlender Schnee einiges an Logiernächten. Umsatz und Belegungstage gingen um 10% zurück, obwohl die Reservationen nur 6% hinter dem Vorjahr lagen. Das liegt vor allem an der tendenziell kürzeren Aufenthaltsdauer. Auch verzeichnet Reka nach wie vor viele kurzfristige Buchungen.

Rosige Sommer-Aussichten in der Parahotellerie

Überaus positiv gestaltet sich bei den Mitgliedern der IG Parahotellerie der Ausblick auf die kommende Sommersaison (1. Mai bis 31. Oktober 2023). Die Reiselust der Schweizerinnen und Schweizer sei zurück und auch die Buchungen aus dem Ausland seien wieder deutlich mehr geworden.

Der Buchungsstand bei den Schweizer Jugendherbergen sei per Ende April 2023 für die kommende Sommersaison um 12.5% höher als zum Stichtag vor einem Jahr. «Insbesondere in den Städten und in Interlaken sind die Vorbuchungsstände deutlich über dem vergangenen Jahr», sagt Janine Bunte.

Sehr erfreulich gestalten sich die Aussichten auch bei TCS Camping. «Die um 22% höheren Online-Buchungen im Vergleich zu 2022 stimmen uns zuversichtlich, dass wir an die rund 900’000 Logiernächte des vergangenen Sommers anknüpfen können», sagt Oliver Grützner.

Die Auslandsgäste sind zurück

Auch Interhome ist mit der Buchungslage für Ferienwohnungen oder Ferienhäuser in der Schweiz für die Sommermonate sehr zufrieden. «Obwohl es viele Schweizerinnen und Schweizer wieder ins Ausland zieht, haben wir aktuell um 15% mehr Reservationen als im Sommer 2022», freut sich Roger Müller. Dies hänge damit zusammen, dass wieder deutlich mehr Gäste aus dem Ausland ihre Sommerferien in der Schweiz verbringen.

Die Mehrheit der BnB Switzerland Unterkünfte ist auf Frühjahr, Sommer und Herbst ausgerichtet. Entsprechend stehen Familien, Wanderer oder Biker aber auch Geschäftskunden im Fokus.

«Nach einem wetterbedingt holprigen Start in die Saison, bleiben wir für den Sommer optimistisch» sagt Dorette Provoost.

Obwohl Reka für die Sommersaison mit plus 11% deutlich gestiegene Reservationen vermeldet, wird bei den Belegungstagen nur eine kleine Steigerung von plus 2% erwartet. «In der Schweiz wird insbesondere für den Herbst noch zurückhaltend gebucht.

Ob die Reise im eigenen Land stattfindet oder ins Ausland führen soll, entscheiden Schweizerinnen und Schweizer immer noch eher kurzfristig», sagt Roger Seifritz. Reka ortet weiterhin einen Nachholbedarf bei Auslandsreisen und spürt zahlreiche schwierige Einflussfaktoren, welche die Buchungslaune der Gäste bremsen.

Neu: Vom Fixpreis für Jugendliche bis zum Open-Air-Kino

Die SJH verstärken ihr Engagement für nachhaltige und preiswerte Jugend- und Familienferien. Neu gelten Fixpreise für Jugendliche (13-17 Jahre), welche im Zimmer der Eltern oder Grosseltern übernachten. Voraussetzung für den attraktiven Preis von CHF 35.- pro Nacht inkl. Frühstücksbuffet ist eine SJH-Mitgliedschaft (Junior, Family oder Senior).

Mit einer Reihe neuer Objekte, darunter Tiny Houses, Rustici und Villen, hat auch BnB Switzerland sein Portfolio erweitert. Ganz neu: Seit Anfang 2023 fungiert die Organisation auch schweizweit als Klassifikationsorgan für Gästezimmer. Sie hat diese Aufgabe vom Schweizer Tourismus-Verband übernommen.

Das TCS Pop-Up-Glamping-Dorf oberhalb Laax wurde Anfang 2023 mit dem renommierten ADAC Camping Award ausgezeichnet. Hier laden vom 23. Juni bis 12. September zwanzig Baumwollzelte und zwei Mahal-Zelt-Suiten zu einem hochalpinen Naturerlebnis.

Auch neu bei TCS Camping: Der 3*-Camping La Tène am Neuenburgersee mit Zugang zum Sandstrand. Und unter dem Titel CinéCamp wird der TCS ab dieser Saison auf ausgewählten Plätzen Open-Air-Kinoabende für Gäste anbieten.

Neuigkeiten auch bei Reka: Seit dem Start der Sommersaison holt das Parkhotel Brenscino Brissago seine Gäste kostenlos mit dem Taxiboot «Seestar – powered by Reka & Tissot» direkt am Bootssteeg in Locarno ab. Das ermöglicht die staufreie An- und Abreise ins Tessin per Bahn.

Interhome hat in den vergangenen Monaten das Portfolio mit Ferienwohnungen und Ferienhäusern in Dänemark erweitert. Das Land zwischen Nord- und Ostsee mit seinen vielfältigen Regionen und weiter Küstenlandschaft erfreut sich als Reiseziel steigender Beliebtheit.

(MICE-tip)