Schneemangel hält Gstaad nicht auf

Gstaad Saanenland Tourismus lud am 11. Mai zur Hauptversammlung und blickte auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.
Von links: Oliver Waser (Präsident), Olivia Schwenter (Guest Relations), Patrick Bauer (Leiter Destinationsentwicklung & Nachhaltigkeit), Ronnie Oehrli (Leitung Digitalisierung & Innovation), Ariane Ludwig (Leiterin Marketing & Verkauf), Jan Brand (Leiter Infrastrukturen & Projekte), Flurin Riedi (Tourismusdirektor / CEO). ©Destination Gstaad

Gstaad Saanenland Tourismus (GST) lud am Donnerstag, 11. Mai 2023, in der Mehrzweckhalle in Schönried zur 30. ordentlichen Hauptversammlung. Der GST-Präsident Oliver Waser begrüsste insgesamt 90 Mitglieder und 48 Nicht-Mitglieder.

Auf dem Programm standen diverse Traktanden: Wichtige Zahlen zur touristischen Entwicklung wurden vorgestellt, neue Personen in den Vorstand sowie in die Geschäftsprüfungskommission (GPK) gewählt und ein Ausblick auf den bevorstehenden Sommer gegeben.

Rückblick auf die Wintersaison 2022/23

Trotz historischem Schneemangel blieb die Anzahl Logiernächte im Vergleich zum Jahr davor stabil. 2022 konnte ein Plus von 2.6% mit insgesamt 1’267’526 Logiernächten generiert werden. Die Übernachtungsbetriebe, die an der monatlichen Umfrage teilgenommenen haben, konnten eine höhere Zimmerbelegung als im Vorjahr verzeichnen. 2022 waren, laut Jahresrückblick, durchschnittlich 57% der Zimmer gebucht – das sind 4% mehr als 2021.

Auskunft hierüber gibt der sogenannte Tourismusbarometer, der in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Tourismus (CRED-T) der Universität Bern umgesetzt wird. Darin befinden sich detaillierte Angaben und Analysen, mit denen ökonomische Entwicklungen in der Destination Gstaad zeitnah dargestellt werden können.

Die Umsätze der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe fielen in den meisten Monaten höher aus als noch im Vorjahr. Über das gesamte Jahr betrachtet konnten die Beherbergungsbetriebe rund 13% und die Gastronomiebetriebe 26% mehr umsetzen.

Herbst wird wichtiger

Insbesondere im September und Oktober wurden die Umsätze und Logiernächte massgeblich gesteigert. Dies bestärkt die Destination Gstaad die dritte Jahreszeit, den Herbst, weiter auszubauen. Seit 2018 konnten im Sommer mehr Logiernächte als im Winter verzeichnet werden.

Der wichtigste Markt sei und bleibe die Schweiz. Tourismusdirektor Flurin Riedi gab einen Ausblick aufs Jahr 2023, in dem es jedoch einen leichten Rückgang von Schweizer Gästen, dafür aber ein Plus im Bereich Fernmärkte zu erwarten gilt.

Dank dem neuen GoldenPass Express werden mehr Ankünfte internationaler Gäste erwartet. Riedi geht davon aus, dass der diesjährige Sommer ähnlich ausfallen wird wie der Sommer 2022.

Die Abteilung Guest Relations, welche für den Betrieb der Tourismusbüros zuständig ist, konnte 2022 eine klare Zunahme der durch sie generierten Buchungen verzeichnen: Es konnte ein Plus von 4.2% auf 2’166’168 Franken eingenommen werden. Zudem gab es 81’070 Schalterkontakte und 37’141 verkaufte Tickets.

Gstaad Card erfreut sich grosser Beliebtheit

Bei seinem Rückblick sprach Ronnie Oehrli, Leiter Digitalisierung und Innovation, unter anderem auch über die digitale Gstaad Card, die 2022 44’655-mal ausgestellt wurde.

Die Analyse zeigt, dass 80% der Gäste den ÖV mit der Gstaad Card kostenlos nutzen, sowie 40% von der Spezial-Tageskarte der Bergbahnen Destination Gstaad AG profitieren.

Für den Sommer stehen einige Neuerungen in der Region an: So soll das Fondueland Gstaad voraussichtlich mit zwei XXL-Caquelons in Lauenen und Rinderberg erweitert werden.

Ab dem 3. Juni bringt die neue Postauto-Linie die Gäste von Saanen über den Mittelbergpass via dem Bergdorf Abländschen ins freiburgische Jaun. Ausserdem wird die Postauto-Linie zum Lauenensee bis Ende Oktober verlängert.

Jürg Stettler löst Hansruedi Müller im Vorstand ab

Nach drei Jahren trat Prof. Dr. Hansruedi Müller an der Hauptversammlung aus dem Vorstand zurück. An seine Stelle tritt Jürg Stettler, der das Institut für Tourismus und Mobilität an der Hochschule Luzern leitet.

In Zukunft wird Stettler GST als renommierter Tourismusexperte auf strategischer Ebene unterstützen. Wiedergewählt in den Vorstand wurden Oliver Waser, Richard Müller und Konstanze Huber. Auch in der GPK gibt es ein neues Gesicht: Stefan Hofmann tritt der Kommission bei und wird im neuen Geschäftsjahr mitwirken.

Integration von Zweisimmen Tourismus in GST

Unter dem Traktandum Statutenänderung informierte man über die Entscheidung, dass Zweisimmen Tourismus (ZT) Teil von GST werden soll. Der Verein Zweisimmen Tourismus wurde an seiner Hauptversammlung im Februar 2023 aufgelöst.

Mit der Statutenänderung an der GST-Hauptversammlung wurde die Grundlage für eine Gründung der Dorforganisation Zweisimmen gelegt. Die Statuten werden so weit angepasst, dass der Gründung der Dorforganisation Zweisimmen und Eingliederung in GST nichts mehr im Wege steht. Mit dieser Vollintegration wird Zweisimmen analog zu den anderen drei Standortgemeinden in die Struktur von GST integriert.

Trotz dieses Schrittes soll Bewährtes jedoch beibehalten werden: So wird das Tourismusbüro auch weiterhin am aktuellen Standort in Zweisimmen in Zusammenarbeit mit der MOB betrieben.

(MICE-tip)