Tessiner Rahmenprogramm-Ideen, Teil zwei

Die Sonnenstube der Schweiz lockt mit mit interessanten Angeboten für Programme rund um Meetings und Events.
Bike-&-Wine-Tour Giglio Pasqua Foto: Schweiz Tourismus

Das Tessin ist ein Ort mit einer ausgeprägten Wein- und Grappa-Tradition, denn im milden Klima der Region gedeihen ganz besondere Trauben. Auf organisierten Touren haben Kenner und Interessierte die Gelegenheit, die Keller und Weinberge zu besichtigen und die Produkte direkt vor Ort zu verkosten.

Lugano

Die gemütliche Bike-Rundtour über die Halbinsel bei Lugano verbindet Natur, Kultur und Kulinarik auf einmal. Auf  der 22 km Strecke um den Monte Arbostora geht es auf überwiegend unbefestigtem Boden durch sonnendurchflutete Laubwälder und charakteristische Tessiner Dörfer.

Start- und Zielort ist Paradiso am Fusse des Monte San Salvatore. Der Weg führt bei Torello an Kirche, Kloster und altem Gehöft vorbei bis zur Kirche der Madonna d’Ongero mit der Via Crucis (Kreuzweg) weiter über die Weiden der Alpe Vicania bis zum Parco San Grato. Der Botanische Garten mit seiner Pflanzenvielfalt, den Themenpfaden und seinem Restaurant  ist ein idealer Zwischenstopp für hungrige Biker mit und ohne florale Kenntnisse, bevor es ins pittoreske Dörfchen Carona geht.

Der malerische Ort mit seinem gut erhaltenen Kern ist stolz auf seine unzähligen Architekten, Bildhauer, Stuckateure und Steinmetze, die dort wichtige Zeugnisse ihrer Kunst hinterlassen haben. Bevor es nach Paradiso zurückgeht, lohnt sich für die Biker ein Abstecher nach Pazzallo zum Giardino Bacco. Diese Vereinigung hat es sich zum Ziel, Produktion und Konsum lokaler Produkte in Hinblick auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und Biodiversität zu fördern.

Alles andere als eine gewöhnliche Kunstausstellung verbirgt sich hinter Artin Bosco. Wie der Name schon verrät, verläuft sie durch keine Türen, Räume oder Hallen wie gewöhnlich. Der ganzjährig begehbare Pfad schlängelt sich durch die Wälder der Capriasca oberhalb von Lugano – ganz gemütlich, ebenerdig und schattig, aber mit vielen Überraschungen in Form von Installationen.

Artin Bosco ist ein kostenloses Vergnügen und macht Kunst und Natur neu erlebbar. Auf dem Parcours über drei Kilometer trifft man auf Werke unterschiedlicher Künstler, eingebettet in die Gegebenheiten, auf dem Boden stehend, liegend oder scheinbar in der Luft schwebend.

Eine weitere Besonderheit der aussergewöhnlichen Kunstausstellung: Sie erscheint immer wieder anders, denn wie die Natur selbst ist Artin Bosco nie fertig, sondern lässt immer wieder Neues und Schönes entstehen. Sei es durch den Wechsel der Jahreszeiten oder die neuen Werke, die von Zeit zu Zeit dazukommen.

Mendrisiotto

Das Tessin ist nicht nur ein Land der Sonne und der weiten Bergpanoramen, sondern auch ein Ort mit einer starken Wein-Tradition. Denn im milden Tessiner Klima gedeihen ganz besondere Weine, allen voran der Merlot, dessen Rebsorte mit über 80 Prozent in der italienischen Schweiz am weitesten verbreitet ist.

Das südliche Mendrisiotto ist dabei die vinophilste Region und bietet im Rahmen der Swiss Wine Tour ein vielfältiges Angebot an önogastronomischen Erkundungsfahrten. Bei der Bike- &-Wine-Tour von April bis Oktober gilt es, die Weinberge des Mendrisiotto auf dem Drahtesel zu entdecken.

Immer bergab geht es bei dieser Velotour von Weingut zu Weingut durch die Rebberge der Region, die dabei Gelegenheit bietet, Qualitätstropfen zu kosten und die vielen bekannten Produzenten, aber auch kleinere Betriebe mit preisgekrönten Jahrgängen zu besuchen. Dazu gehört beispielsweise die Azienda Bianchi im Val Mara.

Biologischer Anbau und innovative Ideen zeichnen die Familienunternehmen aus, das Marcy und Alberto Bianchi 1998 gründeten. Vor acht und sieben Jahren stiegen die Söhne Gabriele und Martino in den Betrieb ein. Wein, Grappa und Honig gehören zu den Spezialitäten der Bianchis. Zudem gelang es den Brüdern mit einem alten Rezept ihrer Nonna, die Tessiner Gastronomieszene zu erobern. ‘Sambì’ heisst das Kultgetränk aus fermentierten Holunderblüten mit 4,2 Volumenprozent Alkohol. Eine Tradition aus dem Mendrisiotto, welche die Bianchis zu neuem Leben erweckten.

Neben den Tessiner Weinen erfreut sich der Grappa, der ausschliesslich aus Trauben hergestellt wird, einer immer grösseren Beliebtheit. Die Auswahl ist riesig und die Destillate aus dem Südkanton sind gerade für die Gastronomie eine Bereicherung, denn sie finden nicht nur in Desserts Verwendung, sondern verfeinern auch Saucen aller Art.

Selbstverständlich werden sie immer noch als Genussmittel gebraucht – Magenschmerzen und Völlegefühl ade. Die Feinheit und der Geschmack des Grappas, der einen Mindestalkoholgehalt von 37 Volumenprozent hat, werden von den Brennzutaten bestimmt. Diese bestehen aus den Überresten der Weinmaische, also Stängel, Schalen und Kerne.

Zu guter Letzt kommt es auf die Wahl des Holzes, in dem der Grappa reift, an. Die Degustation eines Grappas ist wie die Weinverkostung ein grosses Ritual aus Genuss und Ruhe (Slow Food). Auf der ‘Azienda Agricola e vitivinicola Cadenazzi’ in Corteglia haben Interessierte die Möglichkeit, die hofeigenen Hochprozenter zu probieren und gleichzeitig den Anekdoten zur Geschichte des Hofes sowie den Geheimnissen der Destillation und Veredelung zu lauschen. Das einstündige Erlebnis kann zwischen Mitte Oktober 2022 und Mitte Juni 2023 auf Anfrage für CHF 30 pro Person gebucht werden.(MICE-tip)