Wie veränderten 125 Jahre TCS den Schweizer Tourismus?

In seinem Jubiläumsjahr blickt der Touring Club der Schweiz auf seine Errungenschaften zum Wohle der Schweizer Touristen zurück.
TCS - Jubiläumsmarke

Im Jahr 1896 gründeten 205 passionierte Radfahrer den Touring Club Schweiz. Ihr geliebtes Transportmittel erlaubte es ihnen, in ihrer Freizeit kostengünstig zu reisen und neue Welten zu entdecken. Im Laufe der Jahre haben sich die Gewohnheiten der Mitglieder mehr hin zu Autos und Motorrädern verschoben.

Um sie bei ihren Reisewünschen zu unterstützen und ihnen ein unbesorgtes Reisen zu ermöglichen, hat der TCS viele Dienstleistungen entwickelt, die auch im Jahr 2021 noch geschätzt werden, wie z.B. seine Campingplätze, den ETI Schutzbrief und den Verkehrsinformationsdienst.

Für Peter Goetschi, den Zentralpräsidenten des TCS, gehört die Erleichterung der Freizeitmobilität zu den Zielen des Vereins: «Der TCS arbeitet täglich daran, der Schweizer Bevölkerung qualitativ hochwertige und leicht zugängliche Informationen bereitzustellen. Ziel ist es, auch unter sich ständig ändernden Verhältnissen stetig eine sichere und nachhaltige Mobilität im In- und Ausland zu unterstützen und zu gewährleisten.»

TCS-Mitgliedschaft für Camper seit 1949
©TCS

Mit zunehmender Mobilität nahm auch das Bedürfnis nach alternativen Unterkunftsmöglichkeiten zu. Deshalb baute der TCS seine Tätigkeit aus und nahm 1949 die ersten Camper als Mitglieder auf; ein Mitgliedschaftsangebot, das gleich im ersten Jahr 680 Camper anzog.

1950 veröffentlichte der TCS seinen ersten Campingführer für die Schweiz, im Jahr darauf erschienen 7 Campingtouren im Ausland. Heute ermöglicht der Club über seinen digitalen Campingführer PiNCAMP, der in Zusammenarbeit mit dem ADAC erstellt wird, die Reservierung von über 10’000 Campingplätzen an 9000 Orten. Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Campingplätze erschaffen, übernommen und modernisiert worden, und das Angebot an Plätzen, die dem naturverbundenen Urlaub gewidmet sind, ist mittlerweile sehr vielfältig: in den Bergen, am See, auf dem Land oder in der Stadt.

Die Anziehungskraft dieser Form des Tourismus und der Ferien antwortete auf das «angeborene menschliche Bedürfnis, der Natur näher zu kommen», wie die Zeitschrift Touring 1958 schrieb. Dieses Interesse an der Natur ist auch heute noch spürbar, denn seit einigen Jahren gibt es einen starken Camping-Trend. Seit 2018 organisiert der TCS auch ein Camping-Festival, das die Camper bei Konzerten und Grillpartys zusammenführt und ihnen die Möglichkeit für exklusive Ausflüge bietet.

Heute ist der Club mit seinen 29 TCS-Campingplätzen der größte Betreiber in der Schweiz, mit einer Rekordzahl an Übernachtungen im Jahr 2020 (782’000). Auch Wohnwagen und Wohnmobile sind auf den Plätzen willkommen. Um den Bedürfnissen jener Urlauber gerecht zu werden, die den Komfort und die Rückkehr zur Natur miteinander verbinden wollen, hat der TCS sein Angebot noch weiter ausgebaut und bietet als Pionier in der Schweiz seit 2019 auch glamouröses Camping an. Atypische Unterkünfte wie Geopods – teilweise transparente, kuppelförmige Unterkünfte, die den Blick zum Himmel ermöglichen – in Scuol und das brandneue Surfcamp in Sitten sind nur einige der neuen Angebote.

Über 60 Jahre Auslandhilfe

In der Nachkriegszeit stieg das Bedürfnis nach Reisen in die Fremde und gleichzeitig dasjenige nach Sicherheit. Im Falle eines Unfalls oder einer Panne im Ausland wollten die Schweizer unterstützt werden. Um diesen Bedarf zu decken, wurde im Jahr 1958 die Entraide Touristique Internationale (ETI) gegründet. Dank der Zusammenarbeit mit seinen ausländischen Partnern, insbesondere über die von ihm 1898 mitbegründete Ligue Internationale des Associations Touristes (LIAT), konnte der TCS die Assistance für Fahrzeuge und Personen auch im Ausland organisieren. Im Jahre 1970 wurde die Auslandhilfe um eine rund um die Uhr besetzte Einsatzzentrale erweitert und im Jahre 2018 lancierte TCS mit «Travel Safety» eine neue Funktion seiner App, die den Nutzer im Ausland geografisch lokalisiert und ihm personalisierte Informationen zu Ereignissen übermittelt, die seine Mobilität und Sicherheit beeinträchtigen könnten.

Von der Verkehrsinfozentrale zu Viasuisse

Vor noch nicht allzu langer Zeit war die Überquerung von Alpenpässen eine wetterbedingte Herausforderung. Es gab noch lange keine zuverlässige Informationsquelle zum Strassenzustand. Zur Erleichterung der Reiseplanung entwickelte der TCS 1994 zusammen mit Radio Suisse Romande die erste Verkehrsinfozentrale (TCS Verkehrsinfo), die es dem Verkehrsteilnehmer ermöglichte, sich vor der Abfahrt über die aktuelle Situation auf den verschiedenen Strassenabschnitten zu informieren. Dank hunderten von Anrufen von Verkehrsteilnehmern und Kontakten zur örtlichen Polizei liefert der Service damals schon in Echtzeit und in den drei Landessprachen Informationen über die Verkehrssituation auf dem gesamten Schweizer Strassennetz.

Diese seit 1998 auf der TCS-Website verfügbare Dienstleistung hat sich schnell weiterentwickelt und informiert über die Verkehrssituation im ganzen Land: über Unfälle, gesperrte Straßen, Geisterfahrer, eingeschränkte oder unterbrochene Bahnlinien oder veröffentlicht Prognosen vor einer verkehrsreichen Periode. Im Jahr 2001 wurde die Zentrale zu Viasuisse, gegründet vom TCS, der SRG, der SBB und Lions Air Skymedia, und sendet auf öffentlich-rechtlichen und privaten Radiosendern einen grossen Teil an Verkehrsinformationen in der Schweiz.

Jubiläumsfeiern in zwölf Schweizer Städten

Das Herzstück der Jubiläumsfeierlichkeiten des TCS für seine Mitglieder und für die gesamte Bevölkerung ist die Erlebnistournee, welche im Zentrum von zwölf Schweizer Städten halt macht.

Termine der Erlebnistournee

  • Basel: 14.8 – 16.8.
  • Aarau: 20.8 – 22.8.
  • Neuenburg: 27.8 – 29.8.
  • Bellinzona : 3.9 – 5.9.
  • Sitten: 10.9 – 12.9.
  • Vevey: 24.9 – 26.9.
  • Genf: 1.10 – 3.10.
  • Freiburg: 15.10 – 17.10.
  • Bern: 22.10 – 24.10.
  • Zürich: 12.11 – 14.11.

(MICE-Tip)