Die GDS-Gebühr wird am 1. September Tatsache. Für alle ab dann ausgestellten Tickets erheben Swiss, Lufthansa, Austrian Airlines und Brussels Airlines eine Distribution Cost Charge (DCC) von CHF 16 oder EUR 16 pro Ticket, wenn sie über ein GDS gebucht werden.
Die Lufthansa-Gruppe begründet diesen Schritt mit den GDS-Kosten, welche diejenigen der anderen Buchungskanäle um ein Vielfaches übersteigen würden. «Allein für die Swiss bewegen sich die jährlichen Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich», sagt Swiss-CCO Markus Binkert im Gespräch mit TI, «alle Kanäle haben ihre Berechtigung, aber wir müssen die unterschiedlichen Kosten verbrauchergerecht verrechnen.» Die CHF 16 seien keine Überbelastung, sondern entsprächen den durchschnittlichen Kosten, die bei der Airline für eine GDS-Buchung anfallen.
Er betont zudem: «Diese Gebühr wird nicht den Reisebüros belastet, sondern dem Kunden. Sie wird im GDS automatisch ins Ticket hineingerechnet.» Direktkanäle sind von der Gebühr nicht betroffen, doch auch Reisebüros können die neue DCC für den Kunden umgehen nämlich wenn sie via Agen-tenportal LHGroup-agent.com buchen.
Diese Seite existierte bereits, wurde jetzt aber mit erweiterten Funktionalitäten weltweit ausgerollt. «Reisebüros haben dort Zugriff auf Nettopreise der LH Group sowie ihrer Joint-Venture-Partner im Nordatlantik- und Asienverkehr. Somit können sie Tickets für ihre Kunden inkl. Firmenraten ausstellen», heisst es vonseiten Swiss.
Für alle anderen Flugkombinationen also auch mit Star-Alliance-Partnern werden die GDS und die CHF 16 hingegen unumgänglich sein. «Genau solche Möglichkeiten sind der Mehrwert der GDS. Und für diesen Mehrwert fallen Gebühren an», erklärt Binkert.
Er ist sich bewusst, dass die Ankündigung in der Branche wohl für emotionale Reaktionen sorgen wird. «Wir haben am Dienstagmorgen aber bereits mit unseren Hauptpartnern gesprochen und denken, dass unser Entscheid auf rationaler Ebene nachvollziehbar ist.» Bis im September würden nun zahlreiche weitere Gespräche laufen und Übergangslösungen gefunden. Ausserdem arbeite man weiterhin an einem neuen Buchungsweg zur direkten Anbindung von Vertriebspartnern auf NDC-Basis.
SJ