Ende Juni kam Aer Lingus in die Schlagzeilen der Wirtschaftspresse, nachdem EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes dem irischen Konkurrenten Ryanair verbot, Aer Lingus aufzukaufen. Begründung: Durch die Übernahme würde der Wettbewerb auf den 35 Strecken, die von beiden Fluggesellschaften angeboten werden, ausgeschaltet. Wie also sieht die Zukunft des irischen Low-Cost-Carriers aus? «Wir bleiben eigenständig», erklärt Paola Zuber-Guzman vom Airlinecenter, der Aer-Lingus-Vertretung in der Schweiz.
Gute Neuigkeiten hält Aer Lingus für den Schweizer Markt bereit: Die vier wöchentlichen Flüge von Zürich nach Dublin werden ab Mitte August auf fünf Flüge erweitert, ab kommendem Winterflugplan wird eine tägliche Flugverbindung zwischen Zürich und Dublin eingeführt. Die Lücke mit dem fehlenden Samstagsflug ex Zürich wird damit geschlossen. Ebenfalls sieben Flüge pro Woche verkehren ab Genf Richtung Dublin. «Mit der um sechs Prozent gestiegenen Auslastung auf den Schweizer Strecken sind wir sehr zufrieden», erklärt Zuber-Guzman.
Das Tarif-Prinzip des Low-Cost-Carriers ist sehr einfach. Zum Oneway-Tarif ab 85 Franken kommt in jedem Fall noch eine Bagage Fee von bis zu CHF 13.50 pro Weg dazu, eine Praxis, die nicht bei allen Kunden auf Verständnis stösst, wie Zuber-Guzman zugibt. «Allerdings verlangen wir keine Fuel Surcharge», gibt sie zu bedenken, und: «Wir müssen uns am direkten Konkurrenten Ryanair messen, der diese Gebühr auch kennt.» Zusätzlich kann der Passagier einen kostenpflichtigen Imbiss bestellen oder gegen einen Preis von drei bis fünfzehn Euro einen (Exit-)Sitzplatz reservieren.
PM