AF/KLM setzen auf Lateinamerika (Ausgabe 2011-40)

Immer mehr Destinationen werden von beiden Airlines angeflogen.

Air France und KLM starten im Winter 2011/12 eine Grossoffensive in Lateinamerika: Air France baut die Kapazitäten um 11% aus, KLM gar um 24%. Die wichtigsten Neuerungen sind drei wöchentliche KLM-Flüge nach Rio de Janeiro, drei wöchentliche KLM-Flüge nach Buenos Aires, ein Frequenzausbau von Air France nach Lima auf fünf wöchentliche Verbindungen sowie Cancun als komplett neue Destination (dreimal wöchentlich mit Air France). «Lateinamerika ist ein stark wachsender Markt, ähnlich wie Asien», sagt Sylvie Boulant, Country Manager Schweiz AF/KLM.

Auffallend ist, dass neu auch Rio de Janeiro und Buenos Aires von beiden Airlines angeflogen werden. «Das entspricht unserer neuen Strategie», erklärt Boulant, «bisher wollten wir viele Destinationen entweder mit AF oder KLM anfliegen. Nun geht es darum, ‹Dual Approaches› aufzubauen: Das gibt mehr Kapazität und mehr Kombinationsmöglichkeiten.» 

Stark wachsen wird besonders KLM auch in der Karibik: beispielsweise mit drei neuen wöchentlichen Flügen nach Havanna (zweimal davon im Dreieck mit Punta Cana). In den nächsten Jahren wird es wohl so weitergehen: Soeben haben AF/KLM 110 Langstreckenmaschinen bestellt, einen Mix aus Boeing B-787 und Airbus A350.

Direkt betroffen ist die Schweiz von der neuen Short- und Mediumhaul-Strategie von Air France, «Base Provence». Diese sieht den Ausbau diverser Standorte in Frankreich vor, die dann mit Direktflügen mit Europa verbunden werden. Ziel ist es, den Low-Cost-Carriern Paroli zu bieten. «Dabei achten wir darauf, dass nur die Preise sinken, nicht aber die Qualität an Bord», so Boulant. Den Anfang macht Marseille; daraus entstand auch die neue tägliche Verbindung Basel–Marseille, die am 2. Oktober aufgenommen wurde. Der Ausbau weiterer Standorte wie Toulouse, Nizza oder Bordeaux sollen folgen. 

Weiter hat KLM die Strecke Basel–Amsterdam von Cityjet übernommen und bietet zwei tägliche Flüge mit optimierten Flugzeiten an. Ansonsten bleibt die Kapazität aus der Schweiz im Winter 2011/12 unverändert. Im Sommer 2012 soll Zürich–Amsterdam dann um 10% ausgebaut werden, vor allem durch den vermehrten Einsatz von Boeing B-737 anstelle von Embraer-Maschinen.

Allgemein entwickelt sich der Schweizer Markt für AF/KLM laut Boulant erfreulich: «Bei den Pax-Zahlen liegen wir im laufenden Jahr über 10%, und im letzten Jahr ebenfalls, trotz Vulkanausbruch.» Im Vergleich zu anderen Quellmärkten stehe die Schweiz damit gut da; «in der First Class ist die Schweiz sogar der Topseller, und zwar in realen Zahlen betrachtet!», so Boulant.

Stefan Jäggi