Die Schweiz muss sich mit ihren Ägypten-Belangen künftig an Berlin wenden. Erst im Dezember wurde das Zürcher Büro des Ägyptischen Fremdenverkehrsamts vorübergehend geschlossen und die Schweiz dem Österreicher Büro in Wien angegliedert. Schweiz-Direktorin Jihan Hanafy verabschiedete sich für sechs Monate nach Kairo und sollte danach zurückkehren.
Nun wird klar: Auch das Österreich-Büro wird geschlossen, und Hanafy kehrt nicht zurück. «Die Schweiz wird ab 1. Juli von Deutschland aus betreut. Das Büro in Zürich bleibt geschlossen», bestätigt der Direktor des Wien-Büros Mohamed Desouky. Er, der sein Amt erst im Dezember angetreten hatte, wird wieder nach Kairo zurückbeordert.
Auch in Deutschland befindet sich das Ägyptische Amt im Umbruch. 2014 zog es von Frankfurt nach Berlin, und Direktor Mohamed Gamal wird per 1. Mai durch Tamer Marzouk ersetzt, der also auch für die Schweiz, Österreich sowie Polen zuständig ist.
Den Schweizer Ägypten-Spezialisten schwant deshalb nichts Gutes. «Deutschland ist ein 80-Millionen-Markt, da geht die kleine Schweiz schnell einmal vergessen», befürchtet Reto Amin von Amin Travel. Für ihn ist der Entscheid unverständlich: «Die Schweizer sind für Ägypten sehr wichtig. Sie sind zahlungskräftig und geben ihr Geld nicht nur innerhalb der Resorts aus, sondern auch direkt bei der Bevölkerung.»
SJ