Air New Zealand: Neue Strecken und Produkte kommen gut an (Ausgabe 2008-18)

Starkes Nachfragewachstum in allen Bereichen. Nur die SPA (Special Prorate Agreements) bereiten noch etwas Sorgen.

In vier Schritten um die Welt – und das mit einer einzigen Airline. Air
New Zealand (NZ) macht’s möglich. Laut Chris Roth, seit elf Jahren
Sales Manager Switzerland/Austria von Air New Zealand, bietet die
Airline die grösste Auswahl an Kombinationsmöglichkeiten nach
Neuseeland/Australien, mit fünf Gateways in Asien, drei in Nordamerika
plus fünf Stop-over-Möglichkeiten in der Südsee.
 
Die Strecke London–Hong-kong–Auckland–Los Angeles oder umgekehrt ist
dabei der Renner im Schweizer Markt. In der Regel wird die Route via
die USA favorisiert: «Rund 60% buchen via Los Angeles und 40% via
Hongkong; allerdings wächst die Nachfrage auf der Route via Hongkong
stärker», so Roth gegenüber TI.

Auch allgemein wachse die Nachfrage gut, bis dato in diesem Jahr um
rund 10%: «Die Buchungslage ist stabil. Es fällt aber auf, dass die
Kunden immer kurzfristiger buchen», erklärt Roth.

Ebenfalls gut gebucht werden Domestic-Flüge innerhalb Neuseelands. Dort
fliegt NZ – inzwischen das viertgrösste Unternehmen Neuseelands – total
26 Zielflughäfen an. «Die reine Neuseeland-Nachfrage liegt gegenüber
Vorjahr gut im Plus», freut sich Roth. Wachstum gebe es ebenfalls im
Bereich Round-the-World, wobei hier nebst der NZ-eigenen Lösung seit
kurzem ein neuer Round-the-World-Tarif von Air New Zealand in
Kombination mit Virgin Atlantic existiert.

Und im Bereich Südsee? Am 26. April wurde die Route zwischen Nadi
(Fidschi) und Los Angeles aufgegeben. Die Strecke war drei Mal pro
Woche mit einer Boeing B-767 bedient worden und auch für Schweizer
Fidschi-Reisende äusserst attraktiv. Das Problem ist laut Roth
allerdings bereits behoben: Ein Codeshare mit Air Pacific auf dieser
Strecke wurde auf sechs wöchentliche Verbindungen (täglich ausser
Freitag) ausgeweitet. Dabei wurden optimale Verbindungen mit dem
NZ-Flug London–Los Angeles sichergestellt. Da Air Pacific B-747
einsetzt, kommt die neue Lösung einer Kapazitätserhöhung um 10% gleich.
Die freigewordene B-767 kann NZ nun für andere Strecken brauchen, vorab
im Asien-Verkehr.

Produktseitig ist vor allem die neue «Pacific Premium Economy» ein
Renner. In dieser Klasse beträgt der Sitzabstand bequeme 102 cm und der
Neigungswinkel ist doppelt so gross wie in der Pacific Economy. Dazu
gibt es Getränke vor dem Abflug, spezielle Menüs auf gedruckten
Menükarten, das Getränkeangebot der Business Premium, Kopfhörer sowie
ein Amenity Kit.

Aufgrund der starken Nachfrage hat Air New Zealand das Sitzplatzangebot
in dieser Klasse – welche in allen Boeing B-747 und B-777 verfügbar ist
– bereits zwei Mal ausgeweitet; von zunächst 23 auf jetzt 39 Sitze.
«Ein echtes USP», schwärmt Roth, der auch gleich anmerkt, dass der
Sitzabstand in Economy mit 86,4 cm der grösste unter allen Airlines im
Ozeanien-Verkehr ist. Auch der Verkauf der Business Premium mit dem
jetzt flachen Sitzbett (180 Grad Neigung, 202 cm Länge) sei sehr gut
angelaufen.

Ein einziges Problem besteht noch: Special Prorate Agreements (SPA)
gibt es weiterhin nur mit Swiss und nur ab Zürich, was den Verkauf in
der Romandie wohl etwas drosselt. «Aber unsere Tarife erlauben auch
Kombinationen mit Swiss, Lufthansa und United ab Zürich, Frankfurt und
München», ergänzt Roth.

Jean-Claude Raemy