Air Transat: «Kanada-Alternative» startet im Sommer 2008 (Ausgabe 2007-46)

Die kanadische Air Transat ist ein klassischer Ferienflieger. Attraktive Produkte, Tarife und Kommissionen sollen sie im Markt etablieren.

Insider wussten es seit September, ab Mitte Oktober waren die Flüge in den GDS buchbar, offiziell angekündigt wurde es dann aber erst am TTW: Die zweitgrösste kanadische Fluggesellschaft Air Transat (TS) wird ab dem 29. Mai 2008 eine wöchentliche Verbindung zwischen dem EuroAirport Basel und Montreal-Trudeau mit direktem Weiterflug (kein Flugzeugwechsel) nach Toronto aufnehmen. Ab Basel erfolgen die Flüge jeweils am Freitag; die Rückflüge ab Kanada am Donnerstag.

Zum Einsatz kommt ein Airbus A310 mit 259 Sitzen: 20 in der Club-Klasse und 239 in der Economy-Klasse, entlang zweier Korridore (Sitzplatzanordnung 3-3-3). Die Club-Klasse entspricht einer Art Economy-Plus und kann für einen geringen Aufpreis pro Strecke gebucht werden – «die Standardklasse bei den Ferienfluggesellschaften», wie Benjamin Viegen (Senior Sales & Marketing Executive Air Transat, München) anfügt.

Übrigens wird die enge Bestuhlung in Economy nicht lange Bestand haben: Laut Viegen werden ab Mai alle Flugzeuge einen grösseren Sitzabstand erhalten; in Economy vergrössert sich dieser von 76 auf 81 cm. Statt 259 werden dann auch nur noch 249 Sitze im A310 angeboten. Ab wann genau die Schweiz mit dem neu bestuhlten A310 angeflogen wird, ist noch unklar.

Wichtige Endkunden-Info: Das Freigepäck beträgt 23 kg (Economy) bzw. 40 kg (Club), dazu wird Sportgepäck bis zu 20 kg (Golfbag, Ski, Campingausrüstung, Bikes) bei vorheriger Anmeldung gratis befördert. Ebenso ist eine Platzreservierung für die wegen des zusätzlichen Beinraums beliebten «Exit Rows» für einen Aufpreis von 35 Euro möglich.

Bisher bestehen Verträge auf Zubucherbasis mit Hotelplan, Flex Travel, Knecht Reisen und Skytours; spezielle Aktionen im Hinblick auf den Launch sind laut Viegen zum Teil bereits in Planung. Buchbar ist Air Transat natürlich auch unter der Hotline 0848 00 44 22 (Swisscom Standard-Tarif), im Reisebüro sowie online.

Den Eröffnungsflug kann man auf der Website für 598 Euro (ca. CHF 987) inklusive Taxen und Gebühren buchen. Es gibt laut Viegen keine speziell tiefen Launch-Tarife: «Wir haben nicht vor, die Preise von und nach Kanada unnötig herunterzureissen.»

Das Selbstbewusstsein rührt einerseits von der allgemein steigenden Nachfrage nach Kanada im Schweizer Markt her, aber auch vom erfolgreichen Markteinstieg in Wien, wo Air Transat laut Viegen schon in der ersten Saison 90% Auslastung erreichte. «Wir rechnen auch mit vielen Besuchern aus Kanada, sodass der Druck, die Maschine zu füllen, nicht allzu gross ist», bleibt der Manager gelassen.

sollte die Nachfrage enorm sein, wird Air Transat ebenso gelassen bleiben: «Wir überbuchen grundsätzlich nie», erklärt Viegen. Damit schaffe man sich nur Probleme.
Interessant ist für Agenten zudem, dass Air Transat für die Vermittlung eigener Flüge 5% Kommission bezahlt. Diese Freundlichkeit gegenüber dem stationären Vertrieb erklärt sich dadurch, dass die 1987 gegründete Transat-Gruppe zunächst aus einem Reiseveranstalter und Reisebüroketten besteht, in deren Diensten Air Transat lange flog. Inzwischen ist die Airline zu einer eigenständigen Grösse in der Gruppe geworden, welche laut Viegen zu den zehn grössten vertikal integrierten Tourismus-Unternehmen der Welt gehört. Air Transat alleine besitzt 16 Maschinen (12 A310 und 4 A330) und beförderte letztes Jahr über 3 Mio. Passagiere.

Für den Flugbetrieb ab der Schweiz wurde übrigens ein Schweiz-Verantwortlicher eingestellt, dessen Name Viegen aber noch nicht verraten darf. Diese Person soll am 1. Januar offiziell anfangen. Obwohl Air Transat die Schweiz zunächst nur im Sommer anfliegt, wird laut Viegen laut darüber nachgedacht, mittelfristig auch ganzjährig die Schweiz zu bedienen. Vielleicht wird am 13./14. Februar 2008 mehr darüber zu hören sein – dann plant Air Transat nämlich Abendveranstaltungen in Basel und Freiburg (D).
Air Transat wollte die Strecke bekanntlich schon 2006 aufnehmen, was wegen Flottenengpässen aber verzögert wurde.