«Asian Trails Erfolgsgeschichte wäre heute kaum mehr möglich» (Ausgabe 2010-23)

Die zu 100% zur Kuoni Gruppe gehörende Destination Management Company ist in Schweizer Hand.
Nach vielen Jahren als Group Managing Director von Diethelm Travel gründete Luzi Matzig 1999 ebenfalls in Bangkok die Destination Management Company Asian Trails. Seit 2006 gehört das Unternehmen zu 100% zur Kuoni-Gruppe. Die Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen gut zehn Jahren ist bemerkenswert und Luzi Matzig meint im Gespräch mit TI: «Wir haben in einem guten Moment angefangen und auch viel Glück gehabt. Heute wäre so etwas wohl kaum mehr möglich.»
Asian Trails startete mit 56 Mitarbeitenden. Seit dem Jahr 2000 schreibt die Gruppe schwarze Zahlen, auch wenn einige Länder noch nicht in die Gewinnzone gefunden haben, wie Matzig erklärt. Heute beschäftigt Asian Trails 600 Mitarbeitende und erzielt einen Umsatz von rund 120 Mio. Franken. 2009 betreute die Asian Trails Gruppe in neun Ländern rund 400000 Kunden. Für dieses Jahr sind 450000 geplant und 2011 will Matzig die Grenze von einer halben Million knacken.
Dazu braucht es gute, potente Partner in den Quellmärkten. «Als Basis ist das Massengeschäft wichtig. Mit Kuoni Schweiz, Wettstein, Tourasia, TUI Deutschland, Virgin Holidays, Studiosus, Marco Polo und seit Oktober 2009 auch Hotelplan sind wir gut aufgestellt. Je nach Partner sind verschiedene unserer Länder-büros involviert. Zusätzlich machen wir gute Geschäfte mit Internetanbietern, welche die Hotels bei uns buchen. Die Übernahme durch Kuoni hat uns markant mehr Geschäft gebracht. Alleine Apollo Skandinavien bringt uns jährlich etwa 40000 Gäste nur für Thailand», führt Matzig aus.
Eine grosse Herausforderung war und ist das Zielgebiet Thailand. Matzig: «Seit dem Tsunami 2004 war jedes Jahr irgendetwas los, was den Tourismus belastet, zuletzt die politischen Unruhen. Wir werden uns  noch breiter abstützen, denn bisher konzentrierten wir uns vor allem auf europäische Quellmärkte. Wenn wir zum Beispiel die elf wöchentlichen Charterflüge aus Ostrussland auf die chinesische Insel Hainan gut abwickeln, dann wollen die auch direkte Charterflüge nach Vietnam starten. Weiteres Potenzial für uns orte ich in Indien und dem Mittleren Osten. Wir müssen wachsen, unsere Mutter Kuoni ist eine Aktiengesellschaft und gibt uns entsprechende Vorgaben.»
Das DMC-Geschäft hat sich laut Matzig in den letzten Jahren markant verändert. Viele Reiseveranstalter hätten Agenturen aufgekauft und diese als eigene DMCs etabliert. Asian Trails habe dadurch vor geraumer Zeit einen Grosskunden verloren. «Zum Glück in guten Zeiten, als das gut zu verkraften war», wie Matzig anfügt. Asian Trails werde sich immer auf die Arbeit mit Tour Operators und Agenten beschränken und nicht ins B2C-Geschäft einsteigen. 
Matzig stellt zudem eine markante Zunahme der Anfragen von Mikro-TOs und für die Segmente Individual, Abenteuer, Land und Leute fest. «Dank besserer Margen ein interessantes Geschäft für uns. Ich glaube aber auch, dass die etablierten TOs mit ihren traditionellen Modellen Kunden verlieren werden», so Matzig. 
Er glaubt an die Zukunft der DMC: «Dank einer immer breiteren Palette an Kunden, der Zusammenarbeit mit Onlineanbietern und den diversifizierten Angeboten ist Asian Trails bestens gerüstet, trotz grosser Konkurrenz.» Zu dieser zählt er Exotissimo Travel, Indochina Services, Tour East, Pacific World und nicht zuletzt seinen früheren Arbeitgeber Diethelm Travel.