AUA: «Der Ball liegt nun bei Amadeus und Sabre» (Ausgabe 2009-04)

Am 1. Juni zieht Austrian Airlines (AUA) mit Swiss (LX) und Lufthansa (LH) gleich und führt ein Vorzugspreismodell ein.

Analog dem Vorgehen von LX und LH hebt AUA alle Preise um CHF 50 an,
bietet aber alle bisherigen Tarife als sogenannte Vorzugspreise an. Die
Gebühr von acht Franken pro Segment bei Buchung von Vorzugspreisen gilt
nur bei der Reservierung über die GDS Amadeus, Sabre und Worldspan. Für
Galileo-Benützer entfällt dieses Entgelt.

Susanne Richter, Schweiz-Direktorin von Austrian, erklärt wieso: «Der Grund ist, dass
wir mit den einzelnen GDS verschiedene Vereinbarungen haben. Die
bestehende Vereinbarung mit Galileo für die Schweiz ermöglicht diese
Null-Franken-Lösung. Grundsätzlich ist Austrian Airlines an
kommerziellen Lösungen mit den GDS interessiert, die es ermöglichen,
die Vorzugspreise zu abgesenkten Entgelten anzubieten. Das heisst,
Austrian ist jederzeit gesprächsbereit. Der Ball liegt nun bei den GDS,
vor allem bei Amadeus und Sabre.»

Ob und in welcher Form es eine Reaktion der Reisebüro-Verbände in der
Schweiz, in Deutschland und Österreich geben wird, ist laut Hans-Jörg
Leuzinger, Präsident des Schweizerischen Reisebüro-Verbands (SRV), noch
offen.

Wie hat Susanne Richter die Reaktionen der Reisebüros auf die
AUA-Ankündigung erlebt? «Die Reaktionen waren nicht positiv, was ich
aus Sicht der Reisebüros auch nachvollziehen kann. Wir müssen jedoch
auf die aus unserer Sicht zu hohen Kosten der Reservierungssysteme
reagieren.

Unser Ziel ist nun eine gut funktionierende Abwicklung des Modells, um
die Komplexität und den Aufwand für die Reisebüros so gering wie
möglich zu halten. Aber wir sind uns bewusst, dass der Aufwand gegeben
ist. Und wir hier im Markt setzen weiterhin auf gute Kooperation mit
den Reisebüros – auf Dialog und guten Service. Daran wird sich nichts
ändern», verspricht sie.

CP