Auf nach Oerlikon! (Ausgabe 2009-33)

Peter Kuhn zur 3. Suisse EMEX

Vom 25. bis 27. August 2009 findet in den Hallen der Messe Zürich die
dritte Auflage der SuisseEMEX statt. Die Schweizer Fachmesse für
Marketing, Kommunikation, Event und Promotion wartet dieses Jahr mit
einer Neuheit auf, die überfällig war und entsprechend gewürdigt werden
sollte: In der Halle 6 entsteht ein Themenpark Event und Live
Communication mit den Angebotsschienen MICE Schweiz und International.
Das dürfte den Beachtungsgrad für die MICE-Präsenz an dieser eher
verkäuferorientierten Messe deutlich erhöhen, war dieser Bereich doch
bisher der am schwächsten frequentierte gewesen. Die Veranstalter haben
nun eingegriffen und das Angebot massiv verbessert. Da sollte der
Erfolg nicht ausbleiben.

Wenn da nicht das wirtschaftliche Umfeld dagegen spräche. Die Krise hat
auch vor der MICE-Branche nicht haltgemacht, wie eine Untersuchung der
führenden Branchenzeitschrift «MIC» aus dem Primus-Verlag ergeben hat.
Das hat sich auch auf die Belegung der MICE-Themenparks ausgewirkt. Der
Mut der Veranstalter scheint sich (noch) nicht auszuzahlen. Das ist
nicht nur schade, sondern auch gefährlich, denn die Branche warnt ihre
Kunden nicht zu Unrecht davor, Marketing-Budgets zu reduzieren. Nun tut
sie es offenbar selber. Sie selber ist also in die Falle der
Budgetkürzungen getappt.

Aus verschiedenen Kreisen ist dazu zu hören, der Zeitpunkt der Messe
sei eher unglücklich gewählt. Dazu komme die nicht wegzuleugnende
Beobachtung der beiden letzten Jahre, wonach die Besucher mehr aus den
Reihen der Verkäufer als jenen der Einkäufer stammten. Zum Ersten: Der
Zeitpunkt nach den grossen Sommerferien ist nicht der schlechteste,
wenn man davon ausgeht, dass jeder Termin Vor- und Nachteile hat. Zum
Zweiten: Diese Tendenz ist offenkundig. Sie betrifft aber nicht nur die
SuisseEMEX. Viele Messen leiden unter dem Phänomen der Überhandnahme
der Anzahl sogenannter «flying dutchmen und – women». Sehr zum
Missvergnügen der Veranstalter. Ob das mit den Preisen zu tun hat? Es
steht zu vermuten. Da wären die Veranstalter gut beraten, die
Kalkulation ihrer Angebote zu überdenken.

Wie dem auch sei: Noch ist nichts verloren. Noch können neue Besucher
zum Erfolg der Messe beitragen. Ein Besuch in Oerlikon lohnt sich. Und
sei es nur, um das neue MICE-Konzept vor Ort zu testen. Und – wer weiss
– 2010 als Aussteller zurückzukommen. Dann wäre die Ausgabe 2009 ein
Erfolg. Diesen wünschen sich auch jene Kreise, welche die Bemühungen
der Veranstalter seit eh und je – auch kritisch – würdigen.