Aufatmen am Flug­hafen Bern-Belp (Ausgabe 2011-39)

Helvetic Airways und Kuoni in Bern-Belp

Die Entwicklungen am Flughafen Bern-Belp bleiben weiterhin spannend und sehr dynamisch. Vor wenigen Wochen hat die lokal ansässige Skywork Gruppe, Muttergesellschaft der Skywork Airlines, den TO-Platzhirsch Aaretal Reisen übernommen. Dadurch hat Helvetic Airways einen der wichtigen TO-Partner verloren. Grund genug für viele Berner, den Verbleib der Helvetic-Fokker im Belpmoos in Frage zu stellen. Doch nun erfolgt das Auf-atmen am Flughafen: Helvetic Airways bleibt und baut mit Kuoni zusammen das Angebot für 2012 sogar aus.

Dies wird die Kapazitäten ab Bern noch einmal erhöhen, denn auch Skywork wird für den Sommer 2012 verschiedene neue Destinationen auflegen, wie die Airline diesen Dienstag bekannt gab (Prime News Seite 6). Bereits auf dieses Jahr hin sind die Kapazitäten in Bern-Belp massiv vergrössert worden, und der Flughafen hatte sich zum Ziel gesetzt, die Passagierzahlen 2011 gegenüber dem Vorjahr um 60% auf 160000 zu erhöhen – ein sehr ehrgeiziges Ziel, wenn man bedenkt, dass der Start ins Jahr mit der Nordafrika-Krise nicht gerade erfolgreich verlaufen ist. Und trotzdem: Die Flughafen-Verantwortlichen betonen, dass dieses Ziel erreicht werden wird.

Auch im nächsten Jahr soll die Passagierzahl weiter ansteigen, für 2020 sind sogar 300 000 Passagiere geplant. Unrealistisch ist dies nicht, denn es gab schon einmal Zeiten, in denen 250 000 Passagiere pro Jahr ab Bern geflogen sind, und die Infrastruktur wurde seither sogar vergrössert – aktuell noch einmal mit dem Schengen-Terminal, das im Dezember 2011 eröffnet wird.

Im kommenden Jahr gibt es also in Bern zwei klare Lager: Skywork/Aaretal vs. Helvetic Airways/Kuoni. Platz gibt’s für beide Lager. Nun wird interessant zu beobachten sein, auf welche Seite sich die übrigen TOs schlagen. Noch offen sind beispielsweise die Flugplanungen 2012 ab Bern von TUI Suisse und FTI Touristik. Und dann bleibt noch Hotelplan Suisse, bisher grosser Abwesender in Bern-Belp. Man wolle den Markt in Bern zuerst einmal beobachten, hiess es vor Jahresfrist bei Hotelplan. Doch der Druck auf die Verantwortlichen in Glattbrugg aus den eigenen Reihen steigt. Die vergrösserten Kapazitäten führen generell zu mehr Passagieren, und Flüge ab Bern werden immer beliebter. Das merken auch die Hotelplan-Filialen in der Grossregion Bern. Und diese würden wohl eindeutig lieber eigene Produkte verkaufen als die Angebote von Kuoni, Aaretal und Co. 

Chris Probst