Vor gut zehn Jahren, am 1. Januar 1998, startete Konrad Feusi als
Touroperator unter dem Namen Australasia im Kreis 3 in Zürich. Zu
Beginn legte er Programme für Asien und Australien auf. Mit dem
Beitritt zur «Best of Travel Group» im Jahre 2002 erweiterte sich die
Produktpalette um Neuseeland und die Südsee, 2004 kam noch Afrika dazu,
schwerpunkmässig mit Südlichem Afrika und Kenia.
Die «Best of Travel Group» ist eine Interessengemeinschaft von
europäischen TOs, die im Bereich Einkauf und Katalogproduktion
zusammenarbeiten. Die Aufgaben werden laut Feusi auf die Mitglieder
aufgeteilt, eine Geschäftsstelle ist für Koordination und Umsetzung
zuständig und finanziert sich durch jährliche Beiträge der Mitglieder.
Die Kosten für die Produktion und die Kataloge werden entsprechend
Aufwand bzw. Auflage verrechnet. Eine finanzielle Verflechtung zwischen
den Mitgliedern gibt es nicht.
Australasia präsentiert in vier Katalogen ausser Südamerika die gesamte
Angebotspalette der Gruppe, mit Preisen in Schweizer Franken und
Schweizer Geschäftsbedingungen. Flüge werden individuell nach
Kundenwunsch offeriert. Laut Feusi buchen auch Direktkunden ihren Flug
immer öfter im Internet und wenden sich für die Landleistungen dann
noch an sein Team.
Durch den gemeinsamen Einkauf innerhalb der Gruppe ergäben sich
Preisvorteile, die nicht möglich wären, würde Australasia alleine am
Markt agieren, erklärt er. Besonders schätzt Feusi die Treffen der
Mitglieder: «Wir legen gemeinsam die Strategie fest. Noch wichtiger ist
mir der Gedankenaustausch. Wir können alle vom Know-how des anderen
profitieren.» Die «Best of Travel Group» umfasst 14 Mitglieder, die
meisten davon in Deutschland. Dazu kommen Unternehmen in Belgien,
Holland, Österreich und der Schweiz.
Dass nebst Australasia mit Dreamtime (Baden) ein zweiter Anbieter mit
dem gleichen Produkt auf dem Schweizer Markt präsent ist, stört Feusi
nicht: «Alleine wäre es sicher einfacher, aber wir beissen uns nicht.
In Bereichen wie Messen oder Kalkulation der Angebote arbeiten wir
sogar zusammen oder teilen uns die Arbeit auf.»
Anfang 2006 bezog Feusi an der Schaffhauserstrasse in nächster Nähe zum
Schaffhauserplatz neue, grössere und freundlichere Ladenlokalitäten.
Trotz der besseren Lage bleibt er dem Touroperating treu. Feusi:
«Retailing war nie ein Thema für uns, nicht einmal für Stammkunden
unseres TO-Produktes. Für Städteflüge, Badeferien oder eine Flugbuchung
verweisen wir diese gerne an Reisebüros in der Umgebung. Wir machen
das, was wir am besten können. Wir sind durch und durch Spezialisten
für unsere Veranstalterangebote und kennen fast alle Produkte
persönlich. Unser Angebot hebt sich durch zahlreiche Spezialitäten von
anderen ab. Mit 736 Seiten in den vier Katalogen bieten wir eine
einmalige Breite und Tiefe.» Das Asien-Angebot wird auf die nächste
Saison hin einen markanten Ausbau erfahren. Dieser Katalog wird wieder
innerhalb der «Best of Travel Group» produziert. Die letzten beiden
Jahre arbeitete Feusi für Asien mit Intertravel Asia zusammen. Feusi:
«Wir werden uns auch bei Asien wieder vermehrt auf Spezialitäten
konzentrieren und weniger Badeferien anbieten.»
Rund 25% seines Umsatzes generiert Feusi über den Reisebüro-Kanal, den
Rest über Direktkunden. «Ein Grossteil unserer Kunden ist zwischen 35
und 70 Jahre alt und bucht beratungsintensive Programme im mittleren
und oberen Preissegment. Agenten-Buchungen honorieren wir mit 12%
Kommission auf Landleistungen. Mit Prioritätsbüros gibt es spezielle,
attraktive Vereinbarungen», führt Feusi weiter aus.
Urs Hirt
Australien ist der klare Renner
Nomen est omen: Australasia verzeichnet laut Konrad Feusi für
Australien am meisten Anfragen und Buchungen. Wegen der meist längeren
Aufenthalte ist Down Under auch umsatzmässig die klare Nr. 1. Auf Rang
2 folgt das Südliche Afrika, wo vor allem Namibia und Botswana gefragt
sind, da es sich laut Feusi um ähnliche Kundensegmente wie für
Australien handelt. Asien, im Speziellen Kultur- und Rundreisen in
Indochina, kombiniert mit Badeferien, Neuseeland für Aktivferien sowie
die Südsee als Kombination mit Australien/Neuseeland oder für
Honeymooners halten sich bei der Nachfrage in etwa die Waage.
Je nach Umfeld und politischer Situation sieht Feusi vor allem für
Botswana, Namibia und Sambia noch Potenzial. Wachstum erwartet er auch
für Australien und das wiedererstarkte Indonesien, wo nebst Bali
vermehrt wieder Rundreisen gebucht werden.
UH



