Dieser Titel ist plakativ: Aber so scheinen es auch die
Verantwortlichen von Tourism Australia zu sehen: An der ATE wurde der
Kinofilm «Australia» (Schweizer Premiere am 19. Dezember) als grosses,
fast einziges Marketingvehikel für 2009 präsentiert.
Der Film (mitsamt Titel) bietet genau das, was Tourism Australia zu
vermarkten hat. Und unter anderem dank Nicole Kidman dürfte der Film
auch ein Erfolg werden. Doch genügt dies, um die gesamte
Tourismuskampagne auf einen Film auszurichten?
Gewiss, der Film bietet sich für touristische Vermarktung an. Und von
der Premiere bis zum DVD-Release dauert es jeweils bis zu sechs Monate,
sodass lang anhaltender Effekt garantiert ist. Doch gibt es auch andere
Faktoren, welche das schwierige Umfeld für den Tourismus nach
Australien wesentlich beeinflussen.
Ein Problem, welches alle zehn an der ATE anwesenden Schweizer TOs
beklagten, sind die steigenden Preise. Vor allem Anbieter in Western
Australia, aber auch in Queensland und anderswo, schockten mit teils
zweistelligen Preisaufschlägen. Und nachdem Qantas Sales Manager Rob
Gurney deklarierte, dass die Flugpreise steigen werden, könnte
Australien nächstes Jahr signifikant teurer werden. Das kann den
positiven Effekt von «Australia» vernichten.
Schade auch, dass andere Initiativen ob «Australia» in den Hintergrund
traten. An der ATE wurden Produkte im Bereich Ökotourismus und
«Indigenous Tourism» (von Aborigines produzierte/vermarktete
Tourismusprodukte) präsentiert. Diese erhalten Aufmerksamkeit in der
Branche, der Weg zum Endkonsumenten führt aber nur über den Goodwill
der TOs.
Und obwohl Tourism Australia die Schweiz als «Key Target Market» für Indigenous Tourism
definiert hat, hält sich die Begeisterung bei den TOs in Grenzen.
Ob so die Schweizer Einreisezahlen nach Australien, seit 2005 praktisch
unverändert, wieder ansteigen? Die Erwartung von Tourism Australia an
die internationalen Märkte für 2008 ist jedenfalls klein. Immerhin, man
setzt voll auf den Trade. So dürfte das «Aussie Specialist Program»
vermehrt mit Modulen aus den Bereichen Indigenous Tourism und
Ecotourism gespickt werden. Dass aber «Australia» allein 2009 Besserung
bringt, wie Tourism Australia hoffnungsvoll prognostiziert, ist
zweifelhaft.