Badeferiensommer 2012: Türkei mit Wind in den Segeln (Ausgabe 2012-12)

Im Mittelmeerraum gab es 2011 klare Profiteure und Verlierer.

Auf die Frage, wie sich die einzelnen Badeferiendestinationen entwickeln, sind die Antworten der Schweizer Reiseveranstalter übereinstimmend: Die Türkei und Spanien entwickeln sich nach wie vor höchst erfreulich, Ägypten und Tunesien holen langsam, aber stetig auf, Griechenland liegt unter den Erwartungen.

Die Tourismusminister und Fremdenverkehrsämter der jeweiligen Länder bestätigten diesen Eindruck an ihren Präsentationen und Konferenzen auf der ITB Berlin. Dabei wurde deutlich, dass die einen – auch wenn sie das nicht gerne zugeben – vom Leid der anderen profitieren. Die Türkei sowie Spanien gaben als Gründe für ihr Wachstum an, vom Arabischen Frühling und den finanziellen Problemen Griechenlands zu profitieren. Während der türkische Tourismus vor einer goldenen Zukunft zu stehen scheint, bahnen sich in Spanien Probleme an: Ganze touristische Regionen sind in die Jahre gekommen und müssten umstrukturiert werden, wofür wegen der Wirtschaftskrise das Geld fehlt.

Mit viel Optimismus gehen die letztjährigen «Krisendestinationen» Ägypten und Tunesien an die Arbeit. Beide erwarten noch 2012 eine deutliche Trendwende. Tunesien will bis 2013 die Krise überwunden haben, Ägypten hat noch höhere Ambitionen: Bis 2017 will man 30 Mio. Touristen pro Jahr empfangen, was einer Verdopplung des normalen Aufkommens respektive einer Verdreifachung des Krisenjahrs 2011 gleichkäme. 

Eines haben alle Badeferienziele gemeinsam: Sie bemühen sich, nicht mehr nur aufs Badesegment reduziert zu werden. Der Grund: Man will sich im hart umkämpften Markt von den anderen Destinationen abheben und gleichzeitig die Saisonalität verringern.