Der Flughafen Bern-Belp, laut Betreiberin Alpar der Schweizer Airport
mit den kürzesten Check-in-Zeiten, hat für die Region der
Bundeshauptstadt sowohl im Charter- wie auch im Linienverkehr eine
grosse Bedeutung. Einerseits ist der Flughafen wichtig als Tor zum
Berner Oberland vor allem im Winter gibt es zahlreiche Charterflüge
aus Grossbritannien nach Bern , andererseits auch für den
Outgoing-Tourismus.
Im ganzjährigen Linienverkehr stehen die in Bern-Belp beheimatete Sky
Work Airlines, die Air France und seit neuestem die Cirrus Airlines im
Codeshare mit Lufthansa im Einsatz.
Sky Work Airlines
Seit Kurzem ist die 1983 gegründete Sky Work Airlines mit 50
Mitarbeitenden und sechs Flugzeugen nicht nur im Business-Jet-Verkehr
und als Chartergesellschaft tätig, sondern als Linienfluggesellschaft,
buchbar in den GDS mit dem Zweibuchstabencode SX. Im Linienverkehr
kommt die grösste Maschine, die 72-plätzige Dash 8 Q400 (Inbetriebnahme
2009), zum Einsatz.
Im Gegensatz zum Einsatz bei Charterflügen, wo die vordersten
Sitzreihen als Business Class verkauft werden, nennt Sky Work im
Linienverkehr die vorderen 14 Sitze Economy Plus.
Erster Linienflug ist seit dem 19. Dezember 2009 (saisonal bis 10.
April 2010) die Verbindung BernRotterdam einmal pro Woche jeweils am
Samstag. Tomislav Lang, Postholder Ground Operations, erklärt: «Dieser
Flug ist ein grosser Erfolg, nicht nur im Verkehr von Holland in die
Schweiz mit holländischen Skitouristen, sondern auch im Outgoing ab
Bern nach Holland. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, in der
Wintersaison 2010/11 auf zwei Flüge pro Woche aufzustocken.»
Am 30. März kommt mit Barcelona eine neue Linien-Destination dazu.
Geflogen wird ganzjährig, dreimal pro Woche (Dienstag, Donnerstag,
Sonntag) nachmittags/abends. Weitere Destinationen werden als
Charterflüge in Zusammenarbeit mit Aaretal Reisen, Kuoni, Chiappa
Travel und Xenotours aufgelegt. Sky Work fliegt übrigens nicht nur ab
Bern, sondern zum Beispiel auch ab Zürich nach Skopje oder neu ab Genf
nach Zakynthos.
Die Berner Airline befindet sich ganz generell auf einer
Vorwärtsstrategie. So gibt es zum Beispiel neu Gruppentarife nach
Barcelona und Rotterdam, ein neues Buchungstool mit
Kontingentsverwaltung für die Veranstalter und eine neue Website, mit
welcher die Klickraten in einem halben Jahr fast verfünffacht wurden.
Es ist damit zu rechnen, dass das Streckennetz weiter ausgebaut wird.
Zurzeit werden neue Destinationen wie Kopenhagen, Brüssel, Helsinki,
Berlin, Budapest, Prag sowie Ziele in Estland und Lettland geprüft, wie
kürzlich an einem Workshop in Bern zu vernehmen war. «Grundsätzlich
sind wir offen für alles. Ich würde mich freuen, in einem Jahr bereits
neue Maschinen und neue Destinationen vorstellen zu können», so Lang.
Cirrus Airlines/Lufthansa
Seit dem 1. Februar 2010 fliegt die deutsche Cirrus Airlines (C9) bis
zweimal pro Tag die Strecke BernMünchen. Bisher wurde die Strecke von
Augsburg Airways im Auftrag der Lufthansa bedient. Es handelt sich um
ein Codeshare mit Lufthansa (LH), jeder Flug hat also sowohl eine LH-
wie auch eine C9-Flugnummer. In München wird der Terminal 2 (Star
Alliance Terminal) angeflogen, was das Umsteigen auf weltweite
Lufthansa-Ziele einfach macht.
Zum Einsatz kommt eine 30-plätzige Dornier 328-100 mit Ledersitzen und
einer 1-2-Konfiguration. Die vordersten Plätze werden als Business
Class verkauft, wobei in der Zweierreihe der Nebensitz frei gelassen
wird.
Key Account Manager Julian Holz: «Ich rechne mit einem langfristigen
Engagement auf dieser Strecke, welche attraktive Anschlüsse in die
ganze Welt gewährleistet. Jetzt können auch die Berner Passagiere von
unserem individuellen Servicekonzept profitieren. Hervorheben möchte
ich auch unsere Firmenförderprogramme einerseits das Incentivemodell
ab einem Umsatz von CHF 10000, aber auch die Firmenraten ab einem
Umsatz von CHF 30000.»
Cirrus fliegt ab der Schweiz zwei weitere Destinationen an: im
Codeshare mit Swiss von Zürich nach Dresden und von Zürich nach
Salzburg.
Air France
Seit 2009 fliegt Air France zweimal pro Tag (Samstag/Sonntag je einmal)
von Bern-Belp nach Paris (Orly-West). Diese Flüge werden auch im
Sommerflugplan geführt, allerdings ab 29. März mit geänderten
Flugzeiten. Der Morgenflug verlässt Bern neu um 09.30 Uhr statt wie
zurzeit um 06.40 Uhr also keine wirkliche Tagesrandverbindung mehr.
Zu den Gründen meint Key Account Manager Koos de Wit: «Leider waren die
Maschinen nur zu einem Drittel ab Bern gefüllt; zwei Drittel der
Buchungen kamen aus Frankreich. Deshalb mussten wir den Flugplan auf
Paris ausrichten.» Die neuen Flugzeiten sind nicht nur für
Geschäftsreisende weniger ideal, sie resultieren auch in etwas weniger
Anschlussdestinationen.
De Wit erhofft sich eine Steigerung der Verkäufe in der Schweiz, um den
Berner Passagieren wieder bessere Möglichkeiten bieten zu können. «Wenn
uns die Region Bern in diesem Jahr unterstützt, ist es nicht
auszuschliessen, dass wir 2011 ab Bern nach Charles-de-Gaulle fliegen
werden», stellt er in Aussicht.
Chris Probst



