Aufgrund der zahlreichen in der Schweiz registrierten Geschäftsreiseflugzeuge dürfte man eigentlich annehmen, dass die Business Aviation hierzulande gute Rahmenbedingungen hat. Doch trotz bilateraler Verträge mit der EU, sind Schweizer Businessjet-Betreiber in keiner Weise mit europäischen Operators gleichgestellt. So muss zum Beispiel ein schweizerisch immatrikuliertes Flugzeug, zusätzlich zum Import in die Schweiz, auch in die EU importiert werden, um frei und uneingeschränkt von einem EU-Land ins andere fliegen zu dürfen. Inlandflüge in einem EU-Land sind sowieso tabu. Dieser Import in die EU kostet zwischen 15 und 25 Prozent des Kaufpreises des Flugzeugs! Kommerzielle Fluggesellschaften konnten bis anhin diese Importgebühr wieder zurückfordern. Durch eine Gesetzesänderung in der EU ist es aber seit dem 1. Januar 2011 unklar, ob überhaupt, und wie, diese Importsteuer von Schweizer Unternehmen zurückgefordert werden kann.
Doch nicht nur die EU, insbesondere auch die Schweizer Aufsichtsbehörde BAZL, der Zoll und die eidgenössische Steuerverwaltung legen der Schweizer Business Aviation massive Hürden in den Flug-Weg. Sei es mit Ineffizienz, schikanierenden Kontrollen oder Unklarheiten bei der Mehrwertsteuer. Dabei beschäftigt diese Branche mehr Personen als Swiss und alle Schweizer Airlines zusammen. Die Business Aviation ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Luftfahrt und verfügt über ein weltweit geschätztes Know-how, das auf einer jahrzehntelangen Erfahrung basiert.
Politiker und Bundesbeamte sind nun gefordert, damit die Schweizer Business Aviation wieder auf jenem Level fliegen kann, den sie verdient hat: nämlich auf dem obersten. Erst dann fliessen dank Gewinnen auch wieder entsprechende Steuereinnahmen. Die Schweizer Business Aviation verdient bessere Rahmenbedingungen, insbesondere jetzt, wo das Geschäft wieder etwas anzieht.