Erminio Eschena, Schweiz-Chef des Club Méditerranée (Club Med),
strahlte bei der Präsentation der Zahlen auf Mauritius über das ganze
Gesicht: «Unser Umsatzwachstum in der Schweiz betrug im abgelaufenen
Geschäftsjahr 12%, womit wir über dem Schnitt der anderen europäischen
Märkte inklusive Frankreich liegen. Und im Winter 2007/08 beträgt das
Wachstum sowohl beim Umsatz als auch bei den Gästen satte 35%.»
Als Grund für das positive Resultat nennt Eschena unter anderem das
gute Wachstum aus der Deutschschweiz. «Trotz der Schliessung unseres
Büros in Zürich konnten wir in der Deutschschweiz 22% Neukunden
generieren. Wir sind aber noch nicht am Ziel, wonach wir 60% Romands
und 40% Deutschschweizer haben wollen. Deshalb werden wir unsere
Aktivitäten in der Deutschschweiz weiter verstärken.» Bis Ende 2009
will der Club Med total 50000 Schweizer Gäste haben.
Um dies zu erreichen, wurde auch das Kommissionsmodell angepasst.
Gemessen am 2007 erzielten Umsatz werden die Reisebüro-Partner neu in
fünf Stufen eingeteilt: Jene mit über CHF 100000 sind «Experts» (A),
von CHF 75000 bis 99999 ist man «Partenaire» (B), von CHF 50000
bis und mit 74999 ist man «Challenger» (C), von CHF 25000 bis 49999
«Player» (D) und mit weniger als CHF 25000 «Basic» (E). Zu Letzteren
ist anzumerken, dass für die Verlängerung des abgeschlossenen Vertrages
am Ende des Geschäftsjahres ein Mindestumsatz von brutto CHF 25000
erforderlich sein wird; wenn man die-sen Mindestumsatz nicht erreicht,
entfällt die automatische Prospektzustellung.
Ganz neu ist nun aber die Aufteilung des Angebots in geografische
Zonen, wobei der Verkauf von Club-Med-Programmen je nach Zone
unterschiedlich kommissioniert wird und zwar direkt, ab dem ersten
Verkauf. Folgende Zonen wurden definiert: 1) Europa, Afrika, Israel,
Schnee und Berge; 2) Nord- und Südamerika, Karibik, Rundreisen; 3)
Asien, Pazifik, Indischer Ozean, Kreuzfahrten (Club Med 2). Es versteht
sich praktisch von selbst, dass die Angebote in den Ferndestinationen
oder dem Luxussegelschiff Club Med 2 höher kommissioniert werden. Je
höher ein Reisebüro-Partner eingestuft ist, desto höher ist auch die
Kommission.
Wenn also ein «Expert» Club-Med-Ferien in Phuket oder Bora Bora verkauft,
erhält er direkt 12,5% Kommission. Für einen Club in der Karibik gibt
es 12%, und in Europa 11,5%. In der jeweils tieferen Einstufung
beträgt die Kommissionierung stets 0,5% weniger. Ein «Partenaire»
erhält folglich beim Verkauf von Phuket 12%, der «Challenger» 11,5%
etc. Lediglich bei den «Basic»-Agenten verhält es sich anders: Diese
erhalten 8% auf sämtliche Angebote.
Olivier Combret, Verkaufsleiter von Club Med Schweiz, präzisiert: «Beim
Clubangebot in Europa befinden wir uns, gerade in der Deutschschweiz,
in einer harten Konkurrenzlage. In Übersee bieten wir jedoch ein fast
konkurrenzloses, hochwertiges Clubprodukt. Der Verkauf dieser
Angebote soll mit einer guten Kommission honoriert werden.»
Im Übrigen werden die bereits verkauften Dossiers mit Abflug ab 1.
November 2007 rückwirkend entsprechend dem neuen System kommissioniert.
Die Anpassungen erfolgen laut Combret noch im Januar.
Erminio Eschena verrät überdies, dass der Club Med im nächsten Sommer
Flüge von Turkish Airlines nach Antalya im Vollcharter übernehmen wird.
Und Olivier Combret erinnert daran, dass Kinder unter zwei Jahren
gratis und in zahlreichen Clubs und je nach Datum auch Kinder unter
vier Jahren gratis dabei sind.
Jean-Claude Raemy