Die in der Schweiz bestens bekannte deutsche Ferienfluggesellschaft Condor hat ihr Sommerprogramm 2012 bekannt gegeben. Auf der Langstrecke gibt es als grosse Neuheit zwei wöchentliche Verbindungen zum Baltimore/Washington International Airport (BWI) in den USA. Die Flüge gehen am Montag und Donnerstag ab Frankfurt in die Region der US-Hauptstadt. Ob Condor damit die Washington-Nonstop-Flüge von United ab Zürich und Genf bedrängt, ist zweifelhaft; als Alternative ist die Verbindung jedoch gerade im Sommer, wenn die USA-Flüge chronisch voll sind, aus Schweizer Sicht sicherlich willkommen. In Nordamerika neu ist auch Toronto, welches aber aus der Schweiz ebenfalls nonstop von Air Canada abgedeckt wird.
So dürfte Condor im Schweizer Markt weiterhin mit Anchorage in Alaska punkten zumal Edelweiss Air die Route ZürichWhitehorseAnchorage 2012 nicht mehr anbietet , aber auch mit der Karibik. Im Angebot sind etwa Cancun in Mexiko, Havanna und Holguin auf Kuba, Santo Domingo in der DomRep sowie Jamaika und Panama. Laut Alcides Ocampo vom Schweizer Condor-GSA Airline- & Tourism-Center gehörten im aktuellen, Ende Oktober zu Ende gehenden Geschäftsjahr vor allem Santo Domingo und Havanna zu den Destinationen mit dem besten Wachstum aus der Schweiz. Erfreulich habe sich auch die Nachfrage für Salvador de Bahia (Brasilien) entwickelt.
Auf der Kurzstrecke erhöhte Condor die Angebote auf den Rennstrecken Griechenland und Kanaren. Zu den neuen Zielen gehört Mykonos, das Condor ab Sommer 2012 jeden Mittwoch aus Frankfurt anfliegen wird. Ebenfalls aus Frankfurt wird dienstags Karpathos am Dodekanes angeflogen sowie samstags Preveza am Ionischen Meer. Der eigentliche Schwerpunkt des Ausbaus betrifft aber den «Balkan», wo das Angebot verdreifacht wird. Die Thomas-Cook-Tochter wird zu den bestehenden Flügen nach Split (Kroatien) und Burgas (Bulgarien) ab Frankfurt neu auch nach Rijeka (Kroatien, samstags), Dubrovnik (Kroatien, sonntags), Tivat (Montenegro, mittwochs), Bodrum (Türkei, montags) und Constanza (Rumänien, dienstags) fliegen.
Den Schweizer Markt wird dies nicht gross kümmern, denn laut Ocampo sind «95% der Condor-Verkäufe in der Schweiz Langstreckenflüge». Auf der Kurzstrecke arbeite man vor allem mit kleineren Veranstaltern wie Bentour, welche Zubringerflüge ab Stuttgart oder Friedrichshafen im Schweizer Markt verkaufen für Condor-Strecken ab Frankfurt nach türkischen Zielen.
Grösste Abnehmer in der Schweiz sind aber laut Ocampo weiterhin die «Big 3». Ocampos nächstes Ziel ist es nun, bessere Unterstützung des Agentenkanals bei den Condor-Oberen zu erwirken. Bei den Endkunden indes kann Condor auf die üblichen Vorteile zählen: etwa die im September 2010 eingeführte «Premium Economy Class», welche sowohl auf Langstrecken als auch auf Kurz-/Mittelstrecken angeboten wird, sowie natürlich den Umstand, dass die Europreise sehr attraktiv sind.
Jean-Claude Raemy