Jan Toth, Schweiz-Direktor von CSA, ist mit den Zahlen des Transit-Verkehrs via Prag bereits 2006 sehr zufrieden: «Sehr gut laufen St. Petersburg, Vilnius, Tallinn und Riga. Auch die neue Strecke nach Odessa ist sehr gut angelaufen. Viel Freude machen mir die Passagierzahlen von Zürich via Prag nach Erewan. Die Reiseveranstalter bieten in diesem Jahr vermehrt Reisen an dieses Ziel an, und auch für 2007 sind bereits viele Gruppenreisen geplant. Seit letztem Monat haben wir zudem unseren Flugplan erneut verdichtet und bieten noch bessere Anschlussmöglichkeiten nach Moskau und ins Baltikum.»
Auf der Strecke ZürichRiga hat die CSA seit Kurzem Konkurrenz durch die Direktverbindung von Air Baltic erhalten. «Wir sind zwar nicht die günstigste Airline auf dieser Strecke, bieten aber das beste Preis-Leistungs-Verhältnis an. Die Baltikum-Strecken werden ab Sommer 2007 durch das neue Hub-System in Prag nochmals deutlich attraktiver. Wir werden dann dank zwei täglichen Verbindungen ab Zürich in alle drei baltische Hauptstädte mit ausgezeichneten Umsteigezeiten in Prag noch flexibler sein», erklärt Toth.
Bei CSA buchen zurzeit um die 55 Prozent Passagiere auf der Strecke nach Prag, 45 Prozent sind Transit-Passagiere. «Damit bin ich sehr zufrieden. Wir konnten in diesem Jahr unsere Passagier-Struktur zugunsten des Transit-Verkehrs verbessern. Unser Streckennetz in Mittel- und Osteuropa bietet viele Nischen, beispielsweise unbekanntere Städte in Russland und in der Ukraine. Das ist unsere Stärke, die wir ausspielen wollen, denn zum Beispiel Moskau bieten auch viele andere Airlines an», so der CSA-Chef.
War früher der Leisure-Anteil auf der CSA sehr hoch, befördert die tschechische Airline heute auch sehr viele Business-Passagiere. Toth: «Das ist sehr wichtig für uns, denn der Nachteil des Leisure-Verkehrs ist die relativ stark ausgeprägte Saisonalität. Deshalb ist mein grösstes Ziel für 2007, noch mehr Geschäftsreisende auf die CSA zu bringen. Die Voraussetzungen dazu sind sehr gut.»
Vor einem knappen Jahr bezeichnete Toth das Jahr 2006 als «Jahr der Herausforderung für die CSA». Grund: Seit April flog CSA auf der Strecke Zürich Prag nicht mehr in Codeshare mit Swiss. «Die Herausforderung war tatsächlich gross. Ohne das Codeshare-Abkommen mussten wir mit 15% weniger Kapazität auskommen. Zum Glück war der Passagier-Verlust aber nicht allzu dramatisch. Per Ende September verzeichnen wir einen Rückgang von sieben Prozent. Wichtig ist allerdings, dass wir beim Ertrag trotzdem auf Vorjahres-Niveau liegen», sagt Toth.
Extrem stark waren laut Toth September und Oktober. Ein grosses Problem stellte Beirut dar, wo die CSA 2006 viel verloren hat. Toth dazu: «Wir bieten aus der Schweiz die beste Verbindung nach Beirut an. Diese Destination war für uns sehr wichtig. Umso mehr hat es geschmerzt, dass der Verkehr auf dieser Strecke von Januar bis Mitte September eingebrochen ist.»
Chris Probst