Das Vertrauen in die Destination Thailand ist ungebrochen (Ausgabe 2009-17)

Asien-TOs erwarten keinen Einbruch, könnten aber flexibel reagieren.

So abrupt die Demonstrationen in Thailand in den Medien
aufgetaucht  waren, so plötzlich sind sie wieder verschwunden. Der
Tourismus blieb von der jüngsten politischen Eskalation praktisch
unberührt. So Daniel Meury, General Manager des The Chedi Phuket: «Wir
spüren keine grossen Auswirkungen. Es gab ein paar Anfragen, aber kaum
eine Annullation. Das Ganze geschah zu einer Zeit, als unser Hotel zu
über 80% mit Gästen aus Europa belegt war. Diese Märkte reagieren nicht
so sensibel wie die asiatischen.»

Auch für die Asien-Spezialisten in der Schweiz hatten die
Auseinandersetzungen kaum Auswirkungen. «Wir mussten zwei
Annullierungen verzeichnen, aber keine Umbuchungen», resümiert Stephan
Roemer, Geschäftsführer Tourasia. Auch bei Wettstein gingen laut Senior
Product Manager Dagmar Weber zwar viele Anrufe ein, in erster Linie
ging es jedoch darum, die Leute zu informieren und zu beruhigen. Einen
Buchungsrückgang verzeichnen weder Wettstein noch Tourasia. «Dies vor
allem auch aufgrund des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses von
Thailand», betont Roemer.

Von einer Lösung der politischen und gesellschaftlichen Konflikte ist
man im Königreich aber noch weit entfernt; neuerliche Proteste und
Auseinandersetzungen sind möglich. Dessen sind sich auch die Schweizer
Veranstalter bewusst. «Wir wissen, dass es nicht immer ruhig bleiben
wird», zeigt sich Weber realistisch. «Wir sind flexibel genug, um dann
schnell reagieren zu können: umbuchen auf andere Airlines, ausweichen
auf andere Flughäfen.» Eine Änderung des Angebots kommt zurzeit nicht
in Frage: «Unsere Broschüre ist bis Oktober gültig, so lange wird
nichts geändert. Und für die neue Produktion sind viele Faktoren
ausschlaggebend, nicht nur die politische Situation in Thailand.»

Angst vor einem eventuellen Einbruch des Thailandgeschäfts, falls es zu
einer neuerlichen Eskalation käme, hat Roemer nicht: «Falls dies einmal
geschieht, so haben wir in Asien sehr gute Alternativen, wie
Indonesien, welches sich zunehmender Beliebtheit erfreut, oder Myanmar,
wo wir sogar boomende Zahlen aufweisen. Auch die Philippinen laufen
gut. Wir sind als Spezialist so aufgestellt, dass uns ein solcher
Windstoss nicht aus der Bahn wirft.»

Andreas Eugster/Sara Marty

Neubuchungen aus Europa für Incoming-Agenturen

In Bangkok bestätigen sowohl Laurent Kuenzle, Director Asian
Trails, wie auch Thomas Maurer, Managing Director Travel Center Asia,
dass sie kaum Annullationen zu verzeichnen hatten, sondern nur einige
Umbuchungen, weil Kunden es vorzogen, den Strandaufenthalt zu
verlängern und dafür auf den Bangkok-Aufenthalt zu verzichten.

Die Quellmärkte Asien und Europa reagieren jedoch unterschiedlich: «Aus
Europa kommen Neubuchungen», so Laurent Kuenzle. «Anders dürfte es bei
den asiatischen Quellmärkten ausschauen, da diese viel sensibler
reagieren.» Ähnlich Thomas Maurer: «Im Segment MICE und aus den
asiatischen Quellmärkten dürfte es wohl Auswirkungen haben.» Für sein
Geschäft ist er jedoch zuversichtlich: «Wir sind eigentlich guten
Mutes. Die Buchungseingänge liegen im Rahmen des
Üblichen.»   

UH, Thailand