Delta Air Lines: «Reisebüros sind in der Schweiz unser wichtigster Vertriebskanal» (Ausgabe 2013-42)

Thomas Brandt, Country Sales Manager Deutschland/Schweiz/Österreich von Delta Air Lines, äussert sich zum aktuellen Geschäft der nach wie vor weltweit grössten Airline.

Herr Brandt, wie hat sich das Geschäft von Delta in der Schweiz im aktuellen Jahr entwickelt?

2013 war für uns eine Art Übergangsjahr in der Schweiz, welches jetzt mit der Einführung des Businesselite-Flatbed-Sitzes auf der Route Zürich–Atlan-ta im November den Abschluss findet. Vom Umsatz her wurden unsere Erwartungen übertroffen, besonders in der Businessklasse. Neben der Nachfrage nach US-Destinationen sehen wir auch hohe Nachfrage nach Lateinamerika. So ist etwa San José in Costa Rica permanent in den Top 5 unserer Destinationen.

Delta hat viel Geld in Produktverbesserungen investiert. Was sind die Kernpunkte des Investitionsprogramms?

Die Investitionen an Bord, am Boden und in den Technologieplattformen belaufen sich bereits auf USD 3 Mia. Das Businesselite Flatbed wird bis Sommer 2014 auf allen Widebody-Maschinen eingeführt sein. Economy Comfort ist jetzt weltweit auf allen Maschinen mit Zweiklassenkonfiguration verfügbar. Als Nächstes arbeiten wir daran, die Economy mit «Slimline-Sitzen» auszurüsten, was auch in Economy mehr Beinfreiheit bieten wird. Volles Audio/Video on demand und USB-Anschlüsse an jedem Sitz gehören dann auch dazu.

Gibt es Verbesserungen am Boden?

Klar. Passagiere in New York-JFK profitieren zudem seit Mai 2013 vom USD 1,2 Mia. schweren Investment in Terminal 4. Es gibt neue Gates sowie Einkaufs- und Essensmöglichkeiten und für Businesselite-Passagiere die grösste Sky-Club-Lounge im Delta-System, mitsamt einer Aussenterrasse namens «Sky Deck». Eine solche «Sky Deck»-Terrasse hat kürzlich auch im Sky Club des Terminal F in Atlanta eröffnet. Delta hat auch viel in Web-Plattformen investiert. Ja, es gibt eine neue Delta.com-Plattform und es wurden Fly-Delta-Apps für alle Smartphone-Systeme und für das iPad eingeführt.

Wie wichtig ist angesichts dessen der B2B-Kanal für Delta Schweiz noch?

Delta.com ist ein wichtiger Vertriebskanal in der Schweiz, und wir sehen hier weit überdurchschnittliche Nachfrage im Vergleich zu anderen Ländern. Aber der Reisebürovertrieb ist nach wie vor unser wichtigster Absatzkanal und wird von uns zusammen mit unserem Joint-Venture-Partner Air France-KLM entsprechend intensiv betreut. Unabhängig davon, wo der Kunde sein Ticket gekauft hat, stehen viele Funktionen auf delta.com für alle Passagiere zur Verfügung, wie z. B. das Online-Check-in.

Was erhoffen Sie sich von Ihrer Teilnahme am TTW Zürich?

Der TTW bietet uns die Gelegenheit, das neue Businesselite-Flatbed-Produkt den Reisebüromitarbeitenden nahezubringen und dabei auch noch mit dem Tennis-Aufschlagspiel ein bisschen Spass zu haben.

Delta hat zuletzt sehr gute Ergebnisse erzielt. Was sind nach Ihrer Ansicht die wesentlichen Erfolgsfaktoren?

Für Delta sind Produkt- und Serviceinvestitionen, welche das Kundenerlebnis verbessern, ausschlaggebend. Die Economy-Comfort-Sitze gibt es bereits in 800 Maschinen, 80 % der Umrüstungen von Businesselite auf Flatbeds sind erfolgt, es gibt Wifi in über 800 Flugzeugen in den USA. Dazu kommen renovierte Sky Clubs, die erwähnten Investments in die Terminals in JFK und Atlanta sowie ein Investment in New York-LGA. All dies hat sich in einer Verbesserung um neun Punkte in der «J.D. Power North American Airlines Survey» niedergeschlagen. Laut dieser gehen die höheren Bewertungen auf das bessere Kundenerlebnis zurück. 

Zuletzt haben die Joint Ventures mit Virgin Atlantic und Virgin Australia für Aufsehen gesorgt. Inwiefern haben diese Auswirkungen auf das Geschäft ex Schweiz?

Der Kauf von 49 % der Virgin-Atlantic-Airways-Anteile wird nur einen geringen Einfluss auf die Schweiz haben. Der Fokus dieser Transaktion ist klar auf den Routen zwischen London und den USA, ganz besonders zwischen London-Heathrow und New York-JFK. 

Noch etwas: Delta engagiert sich stark in der Brustkrebsforschung. Können Sie dazu mehr verraten?

Unter dem Motto «Global Force for Good» engagiert sich Delta aktiv in zahlreichen wohltätigen Organisationen, durch Geld- oder Sachspenden, aber auch durch freiwillige Arbeit vieler Mitarbeiter. Als Teil des «US National Cancer Awareness Month» wird Delta nun «pink»: Im ganzen Oktober tragen Flugbegleiter pinkfarbene Uniformen, verkaufen an Bord «pink lemonade» und sammeln Spenden für die «Breast Cancer Research Foundation» (BCRF).

Startschuss zur Kampagne war der Flug von «Breast Cancer One», einem Flug mit Delta-Angestellten, die Brustkrebs überlebt haben. Das «pink plane» ist eine Boeing 767-400, deren Lackierung das «pink ribbon» von BCRF neben der Boardingtür und am Heck zeigt. In diesem Jahr wird Deltas «pink plane» Strecken nach London, Mailand, São Paulo sowie Madrid bedienen.

Jean-Claude Raemy