Der Vorhang ist gefallen, der zweite TTW Romandie & France Voisine ist passé. Die regionale Ausrichtung dürfte einer der Hauptgründe für das augenfällige Desinteresse einiger grosser Marktplayer mit Sitz in der Deutschschweiz sein, wobei Kuoni als löbliche Ausnahme hervorzuheben ist. So jedenfalls denken zahlreiche Aussteller aus der Westschweiz, die hauptsächlich aus KMU kommen, welche voll auf die einzige Reisebranchen-Messe der Schweiz gesetzt haben.
Alle sind sich einig: Wenn die Zugpferde durch Abwesenheit glänzen, nimmt auch der Zuspruch der Besucher ab. Zahlreiche TOs und weitere Marktteilnehmer aus der Romandie wundern sich, aus welchem Motiv so viele wichtige Player dem TTW fernbleiben angefangen bei Hotelplan und seiner welschen Aussenstelle TPT, über ein halbes Dutzend TTS-Spezialisten, die dabei in der Romandie als «Les spécialistes» durchaus aktiv sind, bis hin zu den grossen Airline-Allianzen, deren Mitglieder doch zwei Drittel des Verkehrs am Flughafen Genf kontrollieren, und nicht zuletzt die Swiss, welche der Fachmesse fernbleibt, obwohl sie immer beteuert, nahe an der Branche sein zu wollen. Diese bedauerlichen Abwesenheiten sind der Ursprung für die Reduktion sowohl der Ausstellungsfläche als auch der Besucherzahlen. Mit über 1200 Besuchern bleibt der TTW aber der besucherstärkste Fachanlass für die Reisebranche.
Trotz schwindender Beteiligung konnte der Content des TTW überzeugen. Das Interesse an den beiden Kongressen (Business Travel und Vertrieb), an den Seminaren (Reiserecht und Verkaufstechnik) sowie an den Destinations-Workshops Envol Asie und Envol North America war gross und die Besucherzahlen waren entsprechend hoch. Dank aktueller Thematik und hochkarätigen Referenten wurden diese Ausbildungsplattformen von Erfolg gekrönt. Selber schuld, wer da fernblieb. Die Formel mit klassischer B2B-Ausstellung und aktuellem Rahmenprogramm in Kongressform hat sich jedenfalls als richtig erwiesen und der proaktive Charakter des TTW kommt den Bedürfnissen heutiger Messebesucher entgegen.
Natürlich gibt es weitere Verbesserungen, die man anbringen kann. Die konstruktive Kritik der Teilnehmer 2012 auch jener des TTW Deutschschweiz in Zürich Mitte Oktober wird berücksichtigt bei der Planung des TTW 2013. Das Ziel ist, nächstes Jahr mit dem TTW noch näher an die Branche zu rücken und damit natürlich auch jene zu überzeugen, welche dieses Jahr nicht mitmachen wollten.