Völlig überrascht sei er vom Verkaufserfolg von Helvetic Tours gewesen,
gibt Stefan Leser, CEO Kuoni Schweiz, zu. Eine gewisse Erleichterung
schwingt in dieser Aussage mit. Das Experiment scheint geglückt. Die
mit dem Relaunch einhergehenden Risiken wurden offenbar gut gemeistert.
Aus Kritiken scheint man gelernt zu haben, so wurde die Preisberechnung
für den Kunden ein wenig vereinfacht und die Ermässigungen für Kinder
aufgestockt.
Der Erfolg mit Helvetic Tours schafft Sicherheit und vermittelt
Zuversicht für die Veränderungen bei Kuoni. Der «neue» Kuoni wurde
nicht Knall auf Fall vorgestellt, sondern progressiv eingeführt, die
Vobereitungen scheinen überlegt und durchdacht. Anders als Helvetic
Tours, wurde Kuoni nicht neu erfunden, sondern weiterentwickelt. Das
spiegelt sich auch in den Produkten: Das Sortiment wurde nicht
umgebaut, sondern bereichert mehrheitlich mit aussergewöhnlichen
Hotels und Rundreisen im oberen Segment und ergänzt mit Goodies wie
Limousinen-Transfer und sogenannten «Perfect Moments».
Ein Mix aus Neuem und Bewährtem soll Kuoni auf dem Erfolgspfad
weiterbringen. So haben Remo Masala, Head of Marketing und Branding,
und sein Team die Marke mit frischen Impulsen belebt, ohne sich an den
traditionellen Qualitätswerten zu vergreifen. Im Touroperating hat man
fleissig neue, exklusive Hotels eingekauft, die Klassiker aber nicht
über Bord geworfen. So blickt Kuoni entspannt in die Zukunft und wartet
gelassen auf die Umsätze, welche die Wahrheit über den neuen Auftritt
und die neue Ausrichtung ans Tageslicht bringen werden.
Wolken am Horizont? Sind kaum zu sehen, und falls doch, werden sie von
Stefan Leser und seiner Crew ähnlich dem mittlerweile bekannten
Pekinger Büro für Wetterveränderungen elegant weggewischt. Einige
Parameter sind jedoch auch von der Neuen Hard aus nur schwer zu
manipulieren: So ist kaum abzuschätzen, wie die steigenden
Rohstoffpreise das Reiseverhalten der Schweizer beinflussen werden.
Einig ist man sich jedoch auch bei Kuoni, dass grosse Erwartungen fehl
am Platz sind.
Und dann wäre da noch die Konkurrenz, die nicht schläft. Kuoni Schweiz
scheint jedoch zu einer gewissen Ruhe zurückgefunden zu haben, was in
stürmischen Zeiten für die nötige Stabilität sorgen dürfte.



