Die «Gesundschrumpfung» bei den Reisebüros geht weiter (Ausgabe 2014-44)

Die Anzahl Schweizer Reisebüros nähert sich der 2000er-Grenze.

Der Konsolidierungsprozess der Schweizer Reisebürolandschaft ist noch nicht abgeschlossen. Gab es im letzten Jahr 2069 Reisebüros, so waren es im September 2014 nur noch deren 2025 – ein Minus von rund 2%. Die Zahl der A-Reisebüros ist von 1207 auf 1166 zurückgegangen (–3%). Der Schweizer Reise-Verband (SRV) sieht dies aber nicht als Alarmzeichen, sondern als eine Art Gesundschrumpfen. Dazu kommt: Der Rückgang hat sich in den vergangenen Jahren stetig verlangsamt, wie die Grafik auf Seite 12 zeigt. 

Ein Dorn im Auge sind dem SRV dafür die «B-Reisebüros» ohne Kundengeldabsicherung. Dass diese das Pauschalreisegesetz umgehen können, wird als Wettbewerbsverzerrung taxiert. Um dagegen vorgehen zu können, hat sich der Verband prominente Unterstützung aus Bundesbern geholt: FDP-Nationalrätin Christa Markwalder fordert mit einer Motion Sanktionsmassnahmen für Veranstalter und Vermittler ohne Kundengeldabsicherung. Im Interview auf Seite 8 erklärt sie die Hintergründe.

Die rückgängige Zahl der Reisebüros spüren aber auch die grossen TOs. Die Anzahl ihrer Vertriebspartner hat sich in den letzten fünf Jahren um 6% verringert. Im 10- bis 15-Jahres-Vergleich hat sich die Zahl sogar halbiert. Der Fremdvertrieb hat in den letzten Jahren deshalb etwas an Gewicht verloren, scheint sich nun aber zu stabilisieren und bleibt mit einem Anteil von 40–50% aber nach wie vor ein wichtiger Absatzkanal.