Sehr gute Buchungslage, kurzzeitiger Einbruch, schnelle Erholung so beschreibt das Gros der sechs von TI befragten Schweizer TOs die ersten drei Monate des Reisejahres 2015. Grund für die erheblichen Schwankungen war bekanntlich der Euro-Franken-Wechselkurs. Wer hier schnell reagieren konnte, war klar im Vorteil. So berichten Hotelplan Suisse und TUI Suisse bereits seit Februar wieder von «sehr starken Buchungseingängen» bzw. einem «Anstieg der Nachfrage». Im Bereich Badeferien melden beide ein deutliches Kundenplus. Auch von den jüngsten Negativeinflüssen Anschlag in Tunis und Germanwings-Absturz im März habe man sich bereits wieder erholt.
Bei FTI Schweiz haben Sofortmassnahmen wie Kursanpassung und Euro-Buchbarkeit rasch geholfen, um die anfangs sehr negativen Folgen der Mindestkurs-Aufhebung wettzumachen. Aktuell meldet FTI ein zweistelliges Plus bei Pax und Umsatz. Sehr positive Euro-Auswirkungen meldet die Thomas Cook Service AG in Pfäffikon SZ.
Gar nicht gut ist die Bilanz, die ITS Coop zieht: Man habe bei Preisvergleichen zwar meist Vorteile gegenüber Schweizer Mitbewerbern vorweisen können, berichtet Geschäftsleiter An-dreas Restle. Als Direktvertriebsveranstalter sei ITS Coop aber besonders stark betroffen. Der Buchungsstand liege bei vielen Destinationen unter Vorjahr und ein Vergleich mit dem Vorjahr sei darum zu wenig objektiv, um Trends bekanntzugeben. Auch Kuoni Schweiz macht keine Trends öffentlich. Aufgrund des laufenden Verkaufsprozesses will man keine detaillierten Aussagen zum Geschäftsgang machen.
Laut Umfrage geht ein Trend zum Dynamic Packaging. Hier stellt Hotelplan ein überproportionales Wachstum fest, ebenso FTI Schweiz, insbesondere im Bereich der Langstrecke.
Gut kommen bei den Kunden offenbar die Hotel-Eigenmarken der TOs an. Von wachsendem Zuspruch berichten Thomas Cook und TUI Suisse. Ebenfalls ein Trend: Luxusangebote. Hier kündigt FTI an, seine Gold-Produkte in Kürze stark ausbauen zu wollen.