Der Euroairport wird zumindest vorerst nicht zur Basis der Lufthansa-Billigtochter Eurowings. Das Rennen hat Wien gemacht. Dort soll ab Herbst mit vorerst zwei A320 der Point-to-Point-Verkehr zu europäischen Zielen aufgenommen werden. Eigentlich war geplant, dass Eurowings den für Ende Mai fixierten Abgang von Swiss am Basler Flughafen kompensieren soll.
Der zuerst angekündigte Start Anfang 2015 verzögerte sich, nun dürfte das Thema in diesem Jahr nicht mehr spruchreif werden. Basel liege als Standort der Eurowings aber noch im Rennen, sagt Lufthansa-Pressesprecher Boris Ogursky. «Um den Wettbewerbern jedoch nicht zu viel Vorlauf zu gewähren, geben wir die weiteren Standorte nicht vorzeitig bekannt.» Im laufenden Jahr werde man sich auf die angekündigten Plattformen wie Wien im Kontinentalverkehr und Köln im Interkontinentalverkehr konzentrieren und 2015 keinen weiteren Standort eröffnen. Die Kosten seien im Übrigen nur einer von mehreren Faktoren, die eine Standortentscheidung beeinflussten.
Etwas überrascht, wenn auch nicht beunruhigt, zeigt sich Jürg Rämi, CEO des Euroairport: «Die Lufthansa hatte schon im letzten Sommer ohne Konsultation angekündigt, dass sie den Euroairport als erste Basis für die neue Eurowings auf dem Radar habe. Über den jetzt gefällten Wien-Entscheid wurden wir vorgängig nicht informiert.» Nach wie vor glaube er aber, dass der Euroairport eine valable Option und ein interessanter Markt für Eurowings wäre, allerdings nicht mehr 2015. «Nächstes Jahr gibt es nach unserer Einschätzung eine Chance von 50:50 für Basel», so Rämi. Airlines wie Easyjet, Wizz-air, Ryanair, KLM, British Airways oder Turkish Airlines hätten gezeigt, dass man sich am Euroairport hervorragend entwickeln könne, so der CEO weiter.
Was den Ersatz für die Swiss-Strecken nach Prag und London City betreffe, sei leider noch nichts spruchreif, obwohl man mit geeigneten Kandidaten im Gespräch sei, informiert der Euroairport-Chef.