Die Europäische Kommission hat am 25. Juni mit der angekündigten
Verbesserung des Managements des europäischen Luftraums ein wichtiges
«Schrittchen» im Rahmen des Single European Sky gemacht. Direktere
Flüge werden möglicher, dadurch sparen die Airlines nicht nur Zeit,
sondern insbesondere teuren Treibstoff.
Seit Jahren wird von einem «Europäischen Einheitshimmel» gesprochen,
doch geschehen ist nicht viel. Nach wie vor wird nach dem
Luftstrassensystem der 1960er-Jahre geflogen, obwohl die technischen
Errungenschaften der letzten Jahre viel mehr direkte Flüge erlauben
würden. Jetzt, aufgrund des extremen Anstiegs der Treibstoffkosten, der
Klimadiskussion und des nach wie vor anhaltenden Wachstums des
Luftverkehrs in Europa, hat die EU endlich erste Schritte eingeleitet.
Doch von einem effizienten Luftverkehrsmanagement, wie es
beispielsweise die USA kennen, ist Europa noch weit entfernt. Zu gross
sind die nationalen Begehrlichkeiten, denn die meisten Länder wollen
den sie überfliegenden Verkehr selber regeln und nicht an eine zentrale
europäische Luftverkehrskontrolle abgeben. Auch gibt es noch
militärische Sperrzonen zuhauf, doch da spürt man mehr Flexibilität als
auch schon.
Der Schweiz fällt diesbezüglich eine Pionierrolle zu, da sie die
militärische und zivile Flugsicherung schon vor Jahren zusammengelegt
hat und die Lufträume so nach Bedarf nutzen kann. Pionierhaft ist auch
die Rolle der Schweizer Flugsicherung Skyguide im angrenzenden Ausland.
So kontrollieren Schweizer Fluglotsen grosse Lufträume in Frankreich,
Italien, Deutschland und Österreich aber bis auf Frankreich ohne oder
ohne ausreichende Entschädigung der entsprechenden Länder. Dass diese
Situation nicht haltbar ist, sollte auch der Schweizer Regierung klar
sein. Doch wie so vieles in der EU ist auch die Luftraumbewirtschaftung
ein Politikum
erster Güte.̐