Ein spannendes Jahr im Hochschulwesen (Ausgabe 2013-07)

Privatisierung der HFT Luzern

Als letzte der kantonalen Höheren Fachschulen wird nun in Kürze darüber entschieden, wie die künftige Trägerschaft der HFT aussehen soll. Bislang hat der Kanton Luzern die Hochschule mit Subventionen unterstützt und zusätzlich auch das Defizit der Schule getragen. 

Zunächst war ein Konkordat mit den anliegenden Kantonen geplant. Diese hätten jährlich CHF 50’000 zur Tilgung des Defizits beisteuern müssen. Seit September 2012 steht jedoch fest, dass die Konkordatslösung nicht umgesetzt wird. In der Folge gab es verschiedene Interessenten: das KV, eine Einzelperson sowie ein Gremium um aktuelle bzw. ehemalige HFT-Dozenten und die IST Zürich. Heute noch im Rennen sind die IG HFT und die IST.

Die neue Situation wird auf alle Fälle Auswirkungen auf die neue Trägerschaft der HFT haben. Vor allem werden sich durch die gekürzten kantonalen Subventionen die Semestergebühren an der HFT erhöhen. Heute ist die IST 6,5 Mal teurer als die HFT – eine Tatsache, die den Zürchern schon lange ein Dorn im Auge gewesen sein dürfte. So erstaunt es auch nicht, dass die HFT den Entscheid des Kantons nicht befürwortet, konnte sie doch durch die tieferen Gebühren auch Studierende aus Zürich in den Hörsälen begrüssen, die aufgrund der tieferen Kosten gerne einen weiteren Weg auf sich genommen haben.

Für die Trägerschaft der IG HFT spricht, dass die Dozierenden bereits mit der Hochschule und den Lehrmethoden vertraut sind und eine Betriebsübernahme wohl mit relativ geringem Aufwand erfolgen könnte. Die IST Zürich hingegen hat die IST Lausanne aufgebaut und verfügt somit über Erfahrung in diesem Bereich. Doch die HFT ist keine neue Schule, sondern verfügt bereits über gefestigte Strukturen. Auch hinsichtlich des Lehrplans würde es von Seiten IST wohl Anpassungen geben – Hanna Rychener (Direktorin IST Zürich) spricht im Falle eines Zuspruchs von einer «Standardisierung und Harmonisierung». Dass auch diese Anpassungen innerhalb des Rahmenlehrplans gehalten werden, steht fest. Dennoch wird man Synergien der beiden Schulen nutzen, wo es geht.

Tatsache ist, dass es zu einigen Veränderungen kommen wird, wie auch immer der Entscheid über die Trägerschaft ausfallen wird. Sollte die IST den Zuspruch erhalten, hätte sie den «Fünfer und das Weggli»: eine weitere Schule sowie die per 2014 mit grosser Wahrscheinlichkeit eingeführten Subventionszahlungen des Kantons Zürich.