In der Folge kann es passieren, dass sich die Schweiz bei der Vergabe von Marketingunterstützung geduldig hintenanstellen muss. In der Schweiz verfügt die Türkei zwar über ein langjähriges und gut funktionierendes Fremdenverkehrsamt, der Blick aus Ankara so heisst es in Branchenkreisen richte sich dennoch zuerst auf Deutschland, den Quellmarkt Nummer eins.
Mit der Gründung des Vereins Destination Turkey Operator (DTO) nimmt die Branche ihr Schicksal nun in die eigenen Hände ganz nach dem Motto: Wenn man gemeinsam in die gleiche Richtung ruft, wird man besser gehört. Die Konzentration der Kräfte ist zwar nichts grundlegend Neues, aber in dieser Form (und nur für ein einzelnes Reiseland) in der Schweiz noch weitgehend unbekannt. DTO richtet sich nämlich nicht nur an türkische Unternehmen in der Schweiz, Österreich und Holland, sondern an alle touristischen Unternehmen, die mit der Türkei zusammenarbeiten. Von kleinen Reise-büros über die grossen (Schweizer) TOs bis hin zu Fluggesellschaften und Hotels in der Türkei.
Die Vorteile liegen auf der Hand, wenn auch in diesem Fall nur in der Theorie: Durch das gemeinsame Auftreten kann die Aufmerksamkeit am Tourismusministerium in Ankara erhöht werden, dem Schweizer Quellmarkt wird im Optimalfall eine höhere Wichtigkeit zugeordnet und entsprechend wird ihm mehr Marketingunterstützung aus der türkischen Hauptstadt zugesprochen. Dadurch kann der Schweizer Markt besser bearbeitet und beworben werden und die Türkei-Einreisezahlen aus der Schweiz steigen. Ein weiterer Vorteil könnte sein, dass unter dem Vereinsmantel DTO ein (branchen-)öffentlicher Auftritt möglich ist, ohne eines der sich teilweise konkurrenzierenden Unternehmen in den Vordergrund zu rücken. Davon profitieren nicht nur die Türkei und die Vereinsmitglieder, sondern letztlich auch der Kunde. Sollte DTO seine Ziele erreichen, könnte dies wegweisend für die ganze Branche sein.