Endlich da: 2. Russland-Destination (Ausgabe 2008-16)

Von der Reisebranche lange ersehnt, von der Swiss nun täglich angeflogen: die Touristenhochburg an der Newa.

Pulkovo strahlt Sowjet-Charme aus. Der St. Petersburger Flughafen ist
zwar der einzige Russlands, der für den A380 taugt, doch die Renovation
steht noch aus. An diesem Nachmittag landet aber ein viel kleinerer
Vogel: ein A319 der Swiss. Doch in Pulkovo herrscht Freude: Auf dem
Rollfeld warten Flughafenmanager, in der Businesslounge empfängt
Vize-Gouverneur Juri Moltschanov – der Erstflug bringt eine hochrangige
Airline- und Branchendelegation aus Zürich.
Dabei sind Generalkonsul Urs Strausak, Swiss-Network &
Distributions-Chef Harry Hohmeister, Swiss-Sales-Director Malte
Bischoff, Swiss-Russland-GM Eddy Gerber, Kuoni-TO-Director Marianne
Häuptli, Kira-Geschäftsführer Gerhard Näf, Schweiz-Tourismus-Vize Urs
Eberhard.

Mit Reden vor Honoratioren wird die nach Moskau zweite
Russland-Destination der Lufthansa-Tochter gewürdigt. Die
St.Petersburger sind stolz, direkt an die Schweiz angeschlossen zu
sein, Pulkovo darauf, eine Qualitätsairline vertreten zu haben, die
Swiss auf die Expansion in einen wachsenden Markt – und die
Reisebranche atmet hörbar auf: Endlich kann sie die Schweizer Gäste
schnell, zuverlässig, täglich in die Metropole bringen.

Es folgt eine Medienkonferenz in der Stadt. Harry Hohmeister gibt
bekannt, weshalb Swiss LED für die Netzerweiterung wählte: wachsendes
Potenzial, weil hier russische Firmen ihr HQ haben, Schweizer Firmen
wie Nestlé oder ABB vertreten sind, es beliebtes Gruppenreiseziel ist,
vor allem aber weil viel Verkehr aus Russland erwartet wird, für
Business, Ferien, Klinikbehandlungen und das Umsteigen nach Südeuropa
und Afrika. Die Experten glauben an die Strecke. Marianne Häuptli von
Kuoni: «Wir schätzen die Marktchancen als sehr hoch ein.» Christine
Straubhaar von Railtour: «Grosse Nachfrage, gute Chancen.» 
Gerhard Näf von Kira: «Eine Topdestination hat jetzt eine Topairline.
Wir haben ein Kontingent darauf.»

Urs Eberhard von Schweiz Tourismus: «Das Aufkommen aus Russland wächst
um 20 Prozent jährlich.» Generalkonsul Urs Strausak: «Allein aus
St.Petersburg stellen wir 12000 Visa aus. Ein bilaterales Abkommen
dürfte noch mehr Reisen bringen.»

Erste Zahlen von Swiss belegen den Erfolg: Die Strecke ist schon 50
Prozent ausgelastet, 15 Prozent mehr als erwartet. Sales-Mann Bischoff
ist zuversichtlich. Mit Online-Werbung, Partnerschaften, Kontingenten
dürfte LED wie Moskau zum Erfolg werden. Tickets kosten zu Beginn um
400 Franken. Die Investition bewegt sich in Millionenhöhe. LH-Flüge
werden als Ergänzung gesehen, doch ab Mai dürfte Flybaboo LED aus Genf
anbieten.

Swiss ist auf Reisebüros angewiesen, Individualreisende sind noch nicht
zahlreich, bei Problemen hilft etwa der Visum-Service von Kira.

Swiss bewegt sich nachfragegerecht auf Wachstumskurs. Der Flottenausbau
ermöglicht neue Europa-Destinationen: ab ZRH sind es FLR, SOF, LED, ab
GVA OTP und IST, ab BSL BEG.

Der Sommerflugplan weist 48 Europa-Städte auf. Erklärtes Ziel: 2008 um
7 Prozent zulegen, was mehr als der Benchmark ist. Cashcow ist der
Premiumbereich. Business wächst 20 Prozent schneller als Eco. Swiss
schafft Hunderte Arbeitsplätze, ist auf über 7000.