Die Schweizer Reisebüros sind gut ins Jahr 2012 gestartet. Eine TI-Umfrage ergibt erfreuliche Buchungsstände, die von Vorjahresniveau bis zu «zwei Drittel des Jahresumsatzes sind bereits unter Dach und Fach» reichen.
Der Trend, dass Packages immer weniger in Reisebüros gebucht werden, dafür umso mehr Individualreisen, setzt sich fort. So können die Retailer die Umsätze pro Kopf hoch halten, während der Preiszerfall bei Pauschalreisen weitergeht. Dafür sind die Dossiers komplizierter und aufwendiger.
Die meistgenannten Topziele des laufenden Jahres sind die USA und der asiatische Raum, wobei dort Thailand besonders hervorsticht. Auf der Kurzstrecke geht der Südtürkei-Run unvermindert weiter, Griechenland und die Balearen weisen ebenfalls eine hohe Nachfrage auf. Von den Problem-Destinationen des letzten Jahres ist Ägypten eindeutig wieder besser in Fahrt gekommen, während das Tunesien-Geschäft nach wie vor tot zu sein scheint.
Die Währungsproblematik, die letztes Jahr für grosses Kopfzerbrechen sorgte, hat sich weitgehend entschärft. Gerade im Bereich Badeferien scheinen im Schweiz-Deutschland-Vergleich die Spiesse nun wieder gleich lang zu sein. In den Köpfen der Leute ist dies gemäss Aussagen von verschiedenen Retailern allerdings noch nicht angekommen; zudem sei es schwierig, Kunden wieder zurückzuholen, wenn man sie einmal ans Ausland verloren habe.
Laut Cyrill Zimmermann (Royal Reisen) macht die Branche zu wenig dafür, die «Abgewanderten» wieder zurück in die Schweiz zu bringen. Dass gar deutsche Kunden über die Grenze in ein Schweizer Reisebüro kommen, hat noch keines der befragten Reise-büros in verstärktem Masse festgestellt.