Mit Ethiopian Airlines geht es steil aufwärts: Im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 wies die afrikanische Fluggesellschaft im Schweizer Markt eine Umsatzsteigerung von 52% gegenüber dem Vorjahr auf. Betrachtet man die Entwicklung über die letzten fünf Jahre und im gesamten Unternehmen, hat sich der Umsatz sogar verdreifacht. Alcides Ocampo, Sales & Product Manager beim Schweizer GSA Airline- und Tourism Center, erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt: «Wir sind optimistisch, das Ergebnis im neuen Geschäftsjahr 2011/12 nochmals steigern zu können.»
Die Umsatzsteigerungen gehen mit einem stetigen Ausbau des Streckennetzes und der Flotte einher. Seit Oktober 2010 hat die Airline tägliche Flüge nach Peking, zusätzliche Flüge in den Nahen Osten und zuletzt Mailand Malpensa zum Flugplan hinzugefügt. Dazu wurden die Flugfrequenzen zu zahlreichen afrikanischen Destinationen wie Nairobi, Dar-es-Salaam, Accra oder Mombasa ausgebaut.
Für die kommende Wintersaison sind bereits wieder vier neue Destinationen ab der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba angekündigt: drei wöchentliche Dreiecksflüge nach Singapur und Bangkok, dreimal wöchentlich auf die Seychellen, dreimal via Rom nach Toronto und dreimal nach Damaskus. Damit wird Ethiopian 67 internationale und 17 Domestic-Ziele anfliegen.
Aus der Schweiz bietet die Airline wöchentlich 29 Flüge via Frankfurt, London, Paris oder Rom zum Drehkreuz Addis Abeba und von dort aus zu 40 weiteren Zielen auf dem afrikanischen Kontinent an. «Wir haben Anschlussverbindungen ab Zürich und Genf nach Frankfurt mit ET-Flugnummern und von Lufthansa durchgeführt.Von dort geht es dann weiter auf einem unserer fünf wöchentlichen Nonstop-Nachtflüge oder einem der fünf wöchentlichen Codeshare-Flüge mit Lufthansa. Das erlaubt attraktive Durchgangstarife, auch innerhalb Afrikas», erklärt Ocampo.
Der Schweizer Markt sei für Ethiopian Airlines sehr attraktiv. «Die Schweiz verfügt über eine wichtige Corporate-Kundschaft und ein sehr interessantes Kundenpotenzial im Leisure-Bereich, wo wir dank der Levels unserer Published Fares im GDS einen sehr wichtigen Marktanteil gewonnen haben», sagt Ocampo.
Die neue Verbindung nach Mailand hat hingegen keinen grossen Einfluss auf die Anbindung der Schweiz. «Weil wir noch keine SPA-Vereinbarung mit Swiss haben, sind auch keine Code-share-Verbindungen möglich. Vielleicht wird sich so etwas mit unserem Beitritt zur Star Alliance ergeben.»
Der Beitritt zur Luftfahrtallianz ist in vollem Gange; vor einem Jahr wurde Ethiopian Airlines als Mitglied aufgenommen, der zwölfmonatige Integrationsprozess wird gemäss Ocampo im Oktober 2011 abgeschlossen sein. Er erhofft sich vom Beitritt bessere Flugpläne mit erhöhten Flugfrequenzen, ein breiteres Streckennetz und zusätzliche Direktverbindungen. «Aber auch die Star-Alliance-Mitglieder werden von uns profitieren, mit unserem strategisch bedeutenden Drehkreuz in Addis Abeba und dem neuen Hub in Lomé.»
Stefan Jäggi
Ethiopian holt Dreamliner nach Afrika
Ethiopian Airlines hat zehn Boeing 787 Dreamliner bestellt, die 2012 in Dienst genommen werden sollen. Vor einigen Monaten war noch von Januar 2012 die Rede; gemäss Alcides Ocampo wird die erste Auslieferung nun auf Mitte 2012 erwartet. «Die B-787 wird auf interkontinentalen Flügen nach Nordamerika und Asien eingesetzt», sagt Ocampo. Ethiopian wird die erste Airline sein, die den Dreamliner auf dem afrikanischen Kontinent einsetzt.
SJ