«Etihad Airways soll die beste Gesellschaft der Welt werden» (Ausgabe 2007-27)

Herr Baumgartner, sind die Flugzeuge von Etihad Airways komfortabler als die der Konkurrenten? Bei uns gibt es in allen Klassen viele Extras, die das Reisen verschönern. Die First Class, Diamond Zone genannt, bietet jedem Passagier einen privaten Salon mit einem drehbaren multifunktionalen Sessel, der ein gemütliches Dinieren mit dem Nachbarn ermöglicht und nachts zum Bett

Herr Baumgartner, sind die Flugzeuge von Etihad Airways komfortabler als die der Konkurrenten?

Bei uns gibt es in allen Klassen viele Extras, die das Reisen verschönern. Die First Class, Diamond Zone genannt, bietet jedem Passagier einen privaten Salon mit einem drehbaren multifunktionalen Sessel, der ein gemütliches Dinieren mit dem Nachbarn ermöglicht und nachts zum Bett wird. Überdies steht eine luxuriöse Gemeinschaftslounge zur Verfügung.
Die Sitze in unserer Business Class, Pearl Zone genannt, lassen sich in horizontale flache Betten verwandeln und gewährleisten aufgrund ausgeklügelter Schalenkonstruktion und unkonventioneller Anordnung viel Privatsphäre. Die Economy Class, Coral Zone genannt, ist ebenfalls bequemer als in vielen anderen Fliegern, denn die Sitze haben 33 Inch (83,82 Zentimeter, Anmerkung der Redaktion) Abstand und verfügen über Bildschirm, Kopf- und Fussstütze sowie eine verschieb-bare Sitzfläche für eine ergonomische Sitz- und Schlafposition.
Zusammengefasst: Etihad bietet Superqualität mit Sicherheit, Pünktlichkeit sowie erstklassigem Komfort zu erschwinglichen Preisen.

Das Essen könnte aber besser sein…

Das wissen wir. Ein neues Verpflegungskonzept ist in Vorbereitung. Bald wird man bei Etihad essen wie in einem Fünf-Sterne-Restaurant.

Woran wird sonst noch gearbeitet?

Es wird eine grosse Produkteoffensive geben, mit Neuerungen, welche die Welt noch nicht gesehen hat.

Und das sind?

Das kann ich heute noch nicht verraten. Nur so viel: Etihad soll die beste Gesellschaft der Welt werden.

Das klingt selbstbewusst.

Es ist ehrgeizig, jedoch keinesfalls grössenwahnsinnig. Die Scheichs von Abu Dhabi haben eine starke Vision, die wir unter der Führung unseres Geschäftsführers James Hogan für die Gesellschaft abgeleitet und weiterentwickelt haben – und wir verstehen sie umzusetzen.

Natürlich, wenn Geld keine Rolle spielt.

Geld spielt eine Rolle. Spätestens bis 2010 soll Etihad profitabel sein.

Wie soll das erreicht werden?

Einerseits ist die Optimierung stark auf Kunden der First und Business ausgerichtet, ohne den Fokus auf die weiteren Kundensegmente zu vernachlässigen. Anderseits wollen wir das Zubringernetz ausbauen, um die Langstrecken noch besser auszulasten.
Zudem sind wir geografisch ideal positioniert, um unseren Anspruch eines echten World Hub zwischen Ost und West geltend zu machen.

Wie viele neue Ziele sind geplant?

Die Expansion wird sich in ähnlicher Weise fortsetzen wie bisher. Es geht jedoch nicht nur um die Ausweitung des Streckennetzes, sondern auch um die Verdichtung der Frequenzen.

Und wann wird Zürich angeflogen?

Zürich ist bei uns auf der Liste, hat aber nicht oberste Priorität.
Noch eine persönliche Frage: Wie lebt und arbeitet es sich in Abu Dhabi?
Das Land ist faszinierend, als Ausländer in gehobener Stellung lebt man sehr angenehm. Der  Job könnte spannender nicht sein. An vorderster Front an einem derartigen Entwicklungsplan mitzuarbeiten, ist das Schönste, was sich ein junger Draufgänger, wie ich, wünschen kann.

Kommen dabei Freizeit sowie Familie nicht etwas zu kurz?

Zugegeben, mein Arbeitstag ist lang, normalerweise von 07.00 Uhr in der Früh bis 21.00 Uhr oder 22.00 Uhr in der Nacht. Aber das ist überhaupt kein Problem. Meine Frau arbeitet ebenfalls, am Anfang war sie auch für Etihad tätig, jetzt leitet sie den Swiss Business Council in Abu Dhabi.

Christa Arnet, Abu Dhabi

Zur Fluggesellschaft

Die junge nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.) mit Sitz in Abu Dhabi wurde im Juli 2003 gegründet und verfügt momentan über 26 Flugzeuge der Typen B-777-300ER, B-767-300, A330-200, A340-300, A340-500 sowie A340-600. Das Durchschnittsalter der jungen Flotte beträgt knapp zwei Jahre. Bestellt sind zudem noch 24 weitere Maschinen von Airbus, darunter vier A380. Aktuell werden von Abu Dhabi aus 43 Destinationen in fünf Kontinenten angeflogen, unter anderem auch Genf.   

AR

Zur Person

Der Schweizer Peter Baumgartner (37) ist in Meilen bei Zürich aufgewachsen. Bei Swissair, Sabena und Swiss holte er sich das Rüstzeug für die Aufgabe bei Etihad Airways, die er am 1. April 2005 in Abu Dhabi angetreten hat. Als Executive Vice President Marketing & Product ist er für Marketing und Kommunikation sowie Produkt und Service zuständig.   

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