Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft hat sich zwar nicht für die Euro 2012 in der Ukraine und in Polen qualifiziert, aber dennoch profitiert die Ukraine International Airlines (UIA) auch hierzulande vom Grossereignis. Richard Gugerli vom Schweizer GSA Eurep erklärt: «Nebst dem UEFA-Geschäft aus der Schweiz und Europa werden auch sehr viele Fans aus Deutschland, Frankreich, Italien und Portugal über Zürich/Genf nach Kiew fliegen. Zudem erhoffen wir uns, dass vermehrt Ferienreisende Kiew und die Ukraine aufgrund der Medienpräsenz nach der Euro besuchen werden und so ein nachhaltiger Erfolg verzeichnet werden kann.»
Konkret erwartet Gugerli eine Nachfragesteigerung zu den Spielstädten Kiew, Donetsk, Charkiw und Lwiw: «Wir haben einen Pax-Zuwachs von 12% bei gleichbleibendem Flugplan ab der Schweiz budgetiert, was absolut realistisch ist.» Zudem möchte Gugerli die fünf wöchentlichen Flüge ab Genf auf tägliche Flüge ausbauen. Zürich wird bereits täglich angeflogen.
Im vergangenen Jahr hat UIA aus der Schweiz 31253 Passagiere generiert eine Steigerung von 33,6% gegenüber 2010. Die Auslastung lag auf den Flügen ab Zürich bei 75%, bei den Flügen ab Genf bei 62%. «Wir haben auf unseren Flügen ab Zürich und Genf einen sehr guten Mix: ca. 40% Geschäftskunden, 35% Ferienreisende und 25% ethnischen Verkehr», so Gugerli.
Gefragt sind im Schweizer Markt nicht nur zielreine Flüge nach Kiew (Anteil 61%), sondern mit steigender Tendenz auch Umsteigeverbindungen (39%). Gugerli: «Seit letztem Jahr bieten wir Verbindungen ab Zürich und Genf via Kiew nach sechs ukrainischen Destinationen an, und zwar am gleichen Tag, hin und zurück: Simferopol, Odessa, Donetsk, Lwiw, Dnipropetrowsk und Charkiw. Dies hat von Beginn weg gut funktioniert. Des Weiteren werden aus der Schweiz Tiflis, Almaty, Astana, Samara und Moskau gut verkauft, währenddem die Flugverbindung via Kiew nach Tel Aviv noch wenig gefragt ist.» Nebst innerukra-inischen Strecken sieht Gugerli vor allem Potenzial auf den Strecken nach Georgien, Kasachstan und Russland.
Noch ein Wort zu den finanziellen Verhältnissen der Airline: Im Gegensatz zu vielen anderen Fluggesellschaften sei die Airline auf gutem Weg, so Gugerli: «UIA ist seit letztem Jahr in hundertprozentigem privatem Besitz von Aron Mayberg und somit finanziell stabil. Es ist sein erklärtes Ziel, nach zwei Verlustjahren 2012 wieder mindestens den Break-even zu erreichen.»
Chris Probst



