In diesen Tagen erscheint der neue Jahreskatalog von Express Travel International. Auffallend: Der Ägypten-Spezialist hat sein Angebot an Nilkreuzfahrten und Rundreisen stark erweitert. «Die traditionelle Kombination eine Woche Nil / eine Woche Rotes Meer hatten wir in kleinem Umfang bereits im Programm. Aufgrund vermehrter Anfrage setzen wir jetzt aber stärker auf Nur-Nil-Varianten», sagt Geschäftsführer Michael Grütter.
Entscheidend ist dabei, dass sich der TO von seinen traditionellen Flugtagen Donnerstag und Samstag gelöst hat und neu auch Packages für Montag bis Montag anbieten kann. Damit ist das Reiseprogramm nun mit der ganzen Flotte der Grand-Cruises-Schiffe kompatibel, was dem Veranstalter viele neue Möglichkeiten eröffnet.
Um die Montagsflüge zu ermöglichen, hat der Veranstalter sein Flugangebot ausgeweitet: Statt ausschliesslich mit Belair/Air Berlin arbeitet er nun auch mit Edelweiss Air zusammen und hat Kontingente auf den Montagsflügen ZürichLuxorSharm el-Sheikh sowie GenfHurghada (Letzterer nur in der Wintersaison). Weiter operiert der TO mit drei Vollchartern ab Zürich und Basel sowie mit Plätzen auf weiteren Flügen.
Vom ausgebauten Nil-Programm erhofft sich Grütter einiges. «Die Nachfrage steigt ständig, und mit den zehn eigenen Schiffen von Grand Cruises, die jeweils zu 90% mit Gästen von Express Travel International aus dem deutschsprachigen Raum gefüllt sind, haben wir auf dem Nil eine gewisse Marktführerschaft.»
Grütter betont aber auch, dass der grösste Teil des Angebots nach wie vor das Rote Meer betrifft. Neues gibt es dort vor allem aus der Makadi Bay zu berichten: Die Hotelgruppe Red Sea, der Mutterkonzern von Express Travel International, eröffnet dort zwei neue Hotels und nennt damit in der Bucht bereits fünf Häuser ihr Eigen.
Die Preise liegen durchschnittlich 10 bis 15% tiefer als im Vorjahr. «Das liegt unter anderem am tiefen Euro», erklärt Grütter, «aber wir haben auch aggressiver kalkuliert, was mit einer eigenen Hotelgruppe natürlich einfacher ist.» Den Wahlen im September sieht er mit viel Respekt entgegen. Dass er als reiner Ägypten-Anbieter ein Klumpenrisiko eingeht, ist sich Grütter bewusst, und das Thema einer Diversifizierung sei nie ganz vom Tisch; man habe aber nicht vor, die Strategie von heute auf morgen zu ändern.
Momentan sieht es so aus, als wäre das Gröbste der Ägypten-Krise überstanden. Nach einem Plus von 60% im Jahr 2010 (dem dritten Geschäftsjahr von Express Travel in der Schweiz) sah es im Frühling zwischenzeitlich so aus, als würde der TO wieder auf den Stand von 2009 zurückfallen. «Nun können wir aber aufholen, und wir erwarten ein Resultat irgendwo zwischen 2009 und 2010», sagt Grütter.
Stefan Jäggi