Die Flotte von Belair/Air Berlin besteht heute aus
unterschiedlichen Fluggeräten von Boeing und Airbus. «Diese Struktur
macht logistisch wenig Sinn, denn man verliert dadurch an
Flexibilität», sagt Stefan Gutknecht, Director Sales Switzerland von
Air Berlin.
Die zuständigen Organe von Belair Airlines AG und Air Berlin
PLC haben nun beschlossen, die Piloten der Air Berlin Switzerland
AG und das zirka 20-köpfige Kabinenpersonal des Unternehmens Cabin
Handling Services Switzerland GmbH (CHS) komplett in die Belair
Airlines AG zu integrieren. Die Besitzverhältnisse von Belair werden
sich durch diesen Zusammenschluss, der sich gemäss Belair-CEO Thomas
Frischknecht voraussichtlich innerhalb des ersten Halbjahres 2009
vollziehen wird, nicht verändern. Die Fluggesellschaft wird weiterhin
zu 49 Prozent Air Berlin und zu 51 Prozent der Hotelplan Management AG
gehören.
Im Rahmen dieser Zusammenführung soll die Flugzeugflotte in der Schweiz
im Laufe des zweiten und dritten Quartals 2009 auf Airbus-Maschinen
vereinheitlicht werden. Für die beiden Boeing B-757 von Belair wird
wie auch für die B-767 ein Operator gesucht, der die Maschinen
übernimmt, oder aber sie werden in die Flotte von Air Berlin in
Deutschland integriert. Die beiden B-757 werden in der Schweiz durch
zwei Airbus A320 ersetzt.
Einen Ersatz für das Langstreckenflugzeug B-767, für welches per Ende
April 2009 ein Nachmieter gesucht wird, gibt es nicht. Entsprechend
wird Belair im Sommer 2009 keine Langstreckenflüge anbieten. Der
Langstreckenbetrieb wird während des Winterflugplans 2008/09 aber noch
vollumfänglich aufrechterhalten.
Ob die Langstrecke im Winter 2009/10 wieder bedient wird, steht laut
Gutknecht heute noch nicht fest: «Sollte für den Winter 2009/10 eine
Nachfrage vorhanden sein, sind wir da. Fluggeräte haben wir genügend
zur Verfügung.»
Im Sommer 2009 werden in Zürich durch einen zusätzlichen Airbus fünf
Flugzeuge stationiert sein. In Basel wird mit dem ersten Airbus
erstmals ein Flugzeug unter Schweizer Air Operator Certificate (AOC)
fix stationiert sein. «Heute fliegen wir ab Basel mehrheitlich W-Flüge.
Im kommenden Sommer können wir alles fliegen und sind viel flexibler»,
sagt Gutknecht. In Genf einzusteigen, sei heute auch im Bereich der
City Shuttles nach Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover und Wien
noch kein Thema.
Die Flotte in der Schweiz wird per Sommerflugplan 2009 von heute fünf
auf sechs Maschinen wachsen. «Damit wird deutlich signalisiert, dass
die Schweiz für Air Berlin an Bedeutung gewinnt», sagt Frischknecht.
Belair wird künftig das operationale Zentrum von Air Berlin in der
Schweiz darstellen und sämtliche in der Schweiz stationierten Flugzeuge
kommen ins AOC von Belair. Dadurch vereinfachen sich für Gutknecht
Vertrieb und Planung massiv, denn die Flugzeuge können damit aus der
Schweiz auf allen Strecken zu Zielen ausserhalb der EU eingesetzt und
je nach Bedarf untereinander ausgetauscht werden.
Durch das durchgehende Air-Berlin-Branding wird die Marke Belair in
Zukunft für die Kunden nicht mehr erkennbar sein. Der Flugbetrieb
Flugzeuge wie auch Personal wird zwar von
Belair gewährleistet, rein optisch werden Personal und Flugzeuge jedoch nur noch als Air Berlin erkennbar sein.
Alle Angestellten des fliegenden Personals erhalten einen
Belair-Arbeitsvertrag Entlassungen gibt es keine. Innerhalb der
nächsten fünf bis sechs Monate wird das Flugpersonal umgeschult.
Bereits im Dezember beginnen die ersten Kurse für das Kabinenpersonal;
die Umschulung der Piloten auf die Airbus-Maschinen beginnt im Januar
2009. In einem laufenden Prozess werden die Piloten in einem
dreimonatigen Training geschult.
Simon Benz