Griechenland kommt nicht aus den Schlagzeilen: Einerseits flimmern Bilder von verzweifelten Flüchtlingen u.a. am Hafen von Piräus über den Bildschirm. Andererseits berichten griechische Zeitungen, dass hunderte Hotels zum Verkauf stehen z.B. auf Chalkidiki, Korfu, Kreta und den Ionischen Inseln , weil die Betreiber keine kostendeckenden Preise mehr erzielen können. Steht Griechenland vor seiner nächsten Krise? «Ja, das kann sein», sagt der Grieche Kyriakos Vardakos, Sen-ior Product Manager von Hotelshop 24, einer Tochtergesellschaft der Unister Group. Der massive Hotel-Verkauf, die Rede ist von knapp 500 Hotels, sei ein Nachbeben der Wirtschaftskrise. «Die geopolitische Lage und die Negativschlagzeilen helfen dem Tourismus natürlich nicht. Nach einem guten Wirtschaftsjahr 2015 könnte Griechenland 2016 im Minus landen.» 70% Buchungsrückgang verzeichnet Vardakos aufgrund der Flüchtlings-Krise bei den Destinationen Samos, Kos, Lesbos, Chios und Lemnos. In den letzten Tagen leicht zurückgegangen seien Anfragen für Rhodos und Chalkidiki. «Kreta hingegen läuft sehr gut.» Er hoffe auf das Last-Minute-Geschäft. «Vielleicht holen gewisse Destinationen doch noch auf.»
Dass Flüchtlinge den Kreuzfahrtgästen am Hafen von Piräus zuwinken, dementiert der Grieche. «Der Hafen ist sehr weitläufig und in drei Teile gegliedert, Kreuzfahrt-Touristen werden am Hafen keinen Flüchtlingen begegnen.» Was sagen Veranstalter und Fluggesellschaften zum Thema?
EJO