Einmal mehr erhalten all jene Aufwind, die dem Flughafen Zürich vorwerfen, er strebe nur nach Profit: Ab April 2011 sollen die Landegebühren für Kleinflugzeuge mit einem Abfluggewicht bis 20 Tonnen massiv teilweise fast um das Zehnfache (beispielsweise von zwölf auf 100 Franken) erhöht werden. Der Flughafen begründet diese Massnahme mit den nicht gedeckten Kosten, welche dieser Verkehr verursache. Davon betroffen sind die Flugschulen, welche für Pilotennachwuchs sorgen, ein Teil der Business Aviation und die Freizeitpiloten.
Diese massive Preiserhöhung folgt auf diverse andere Massnahmen, wie verschärfte Sicherheitskontrollen oder die Handlingpflicht auch für Privatpiloten. Beides macht das private Fliegen ab Zürich-Kloten unattraktiver und teurer. Alle diese neuen Auflagen zielen darauf ab, die Kleinfliegerei, welche auch als General Aviation bezeichnet wird, aus Kloten zu verbannen. Nur offiziell steht der Flughafen nicht dazu, weil er aufgrund seiner Konzession verpflichtet ist, jeden Verkehr anzunehmen, der über ein Lande- oder Startfenster (Slot) verfügt. Slots für die General Aviation werden heute in Zürich bereits sehr restriktiv und nur zu verkehrsarmen Zeiten vergeben.
Die Lösung wäre einfach: Die Flughafen Zürich AG könnte sich mit all ihrem Gewicht dafür einsetzen, dass die für sie störende und unrentable Kleinfliegerei nach Dübendorf verlegt würde. Das macht sie aber bis heute nicht. Dafür vergrault der Flughafen mit seinen Nadelstichen gegen die Kleinfliegerei viele Flughafenfreunde.
Doch nicht nur die Piloten, auch weitere Flughafenfreunde werden seit Kurzem verärgert: Der besonders bei A380-Starts beliebte Platz am Ende der Rohrholzstrasse bei der Werft ist neu mit einem Fahrverbot belegt. Missachtungen werden mit 100 Franken rigoros gebüsst. Und auf dem von Fotografen, Spaziergängern und Ausflüglern rege besuchten Parkplatz in der Anflugschneise in Oberglatt darf nur noch drei Stunden parkiert werden. Mit solchen Massnahmen beweist der Flughafen wenig Fingerspitzengefühl. Denn die nächste Flughafenabstimmung kommt bereits diesen Herbst und dann braucht es jede Stimme auch jene der Flughafenfreunde.